Die Hauswirtschaftschefin von Haus St. Ulrich ist glücklicherweise äußerst hilfsbereit: Sie händigt mir einen wunderschöne Wischmobstiel aus, Alu, Teleskopausführung, genau richtig für die Zwecke der AG Online-Recherche. An der Rezeption schnorre ich eine Rolle Klebeband. Wir brauchen Zubehör für unsere Dreharbeiten (nein, es wird niemand gefesselt und geprügelt, die Infos zu unserem Wirtschaftskrimi um die Brauereien Projekt- und Fuchs-Bräu haben wir elegent, legal und ganz ohne Druck aus dem Web bezogen). Not macht eben erfinderisch. Das ist eigentlich ein schönes Sinnbild für diese Woche: Wir sind hier, weil wir wissen wollen, ob es ein Leben nach dem Papier gibt und für wen und was dazu qualifizieren könnte. Verlage sind in (Reichweiten-)Not und merken allmählich, dass sie was erfinden müssen. Hier wird es wenigstens versucht. Motto: Ideen first. Schauen wir mal, was aus einem Wischmobstiel alles werden kann …
Gespräch bei Tisch: Ist es wirklich sinnvoll, sich jetzt mit viel Aufwand für I-Pad-Apps der Zeitungen zu engagieren. Nur wenige Leute besitzen solch ein Gerät. Andererseit: So ähnlich haben die Strategen in den Verlagen wohl auch gedacht, als das Internet erfunden wurde: Für ein paar Technik-Freaks reißen wir uns kein Bein aus. Zehn Jahre später machen google and friends die Geschäfte und wir hecheln hinterher. Wer weiß, was aus der I-Pad-App noch werden kann.
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