Ein Magazin, bei dem Frauen selbst mitbestimmen können, was sie gerne lesen: Dieses Best-Practice-Beispiel stellte Produktmanagerin Corinna Igler von der Mediengruppe Oberfranken auf dem Podium des Forum Lokaljournalismus vor. Landmadla heißt das Magazin, das mit einem Format von DINA 5 leicht in jede Handtasche passt.
Die Idee
Die Mediengruppe Oberfranken wollte ein Frauenmagazin auf den Markt bringen, das auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Leserinnen eingeht. „Es soll wie die beste Freundin sein. Ob Inhalte oder Layout – die Leserinnen bestimmen“, sagte die Bambergerin. Dabei soll das Magazin des achtköpfigen Teams auch Geheimtipps geben und sich von der klassischen Tageszeitung unterscheiden.
Entstanden ist das Landmadla im Rahmen des Workshop „design-thinking-project“. Dort wurde Landmadla als eine von zwei Ideen aus insgesamt 15 ausgewählt. Für zwölf Testerinnen wurde die erste Ausgabe als Vierseiter im Sommer 2015 veröffentlicht. Darauf folgte eine Facebookgruppe, die 40 Mitglieder hatte. Innerhalb von zwei Tagen stieg die Mitgliederzahl 400 – „eine ganz schnelle Dynamik“, betonte Igler.
Wie funktioniert Landmadla?
Die Frauenzeitschrift ist interaktiv: Durch Mädelsabende mit gemeinsamem Cocktailmixen oder einem Grillkurs , einer sogenannten Landmadla-Tour, Online-Umfagen, und durch Social-Media-Kontakt bietet die Mediengruppe Oberfranken den Leserinnen nicht nur ein breites Unterhaltungsspektrum, sondern auch diverse Möglichkeiten zur Partizipation. Auf der Webseite können die Leserinnen auch Gewissensfragen beantworten und sich so auch untereinander austauschen. Networking und Leserbindung sind essentiell für diese Zeitschrift.
Inspiration für die Region
„Landmadla zeigt, was das Leben in Franken lebenswert macht, welche Menschen hier wohnen und welche Geheimnisse die Region hat. Landmadla gibt Inspiration“, erklärte Corinna Igler. Jede der bisher 28 Ausgaben hatte einen eigenen Themenschwerpunkt.
Werbeformate
Bei der Finanzierung konzentrierte sich die Mediengruppe Oberfranken auf neue Werbeformate: Advertorials, eine Art redaktionelle Werbung, und Leserwunschzettel sind dabei die Stichpunkte. Genau wie das Produkt selbst seien diese Werbeformate im Gespräch mit potenziellen Kunden entwickelt worden. Durch Befragung der Leserinnen hat das Team herausgefunden: „Werbung muss wie eine Empfehlung durch eine Freundin sein“, sagt Igler.
Über Landmadla
Um eine Ausgabe zu erhalten, müssen sich Leserinnen derzeit via www.landmadla.de oder per Abo-Flyer registrieren. Zugestellt wird das Magazin per Post. 2017 war das Landmadla in der Testphase noch kostenlos. Das bezahlte Abo-Modell startete mit der Ausgabe 1/2018. Die Entwicklung: „Rasant nach oben“, wie Igler betont, „Ende 2017 lagen wir bei 5000 kostenlosen Leserinnen“.
Weiterentwicklung
Weil sich die Leserinnen vermehrt exklusive Veranstaltungen und Produkte wünschen, gibt es dafür den Landmadla-Club: Jedes Clubmadla erhält das Magazin mit einer kleinen Überraschung und pro Quartal gibt es eine Clubbox obendrauf. Eine Rabattkarte für Werbepartner bietet zusätzlichen Reiz.
Im ersten Halbjahr 2018 hatte die Mediengruppe Oberfranken 800 zahlende Landmadla-Abonnenten, der Umsatz lag monatlich bei 5000 Euro. In Zukunft möchte die Mediengruppe Oberfranken das Angebot von Landmadla ausbauen: Dann könnten die Leser ein größeres Clubangebot nutzen, digital per Whatsapp oder Newsletter auf dem Laufenden gehalten werden und sogar selbst neue Leser anwerben.
Sehen Sie hier auch ein drehscheibe-Video mit Corinna Igler aus der Anfangsphase der Landmadla: