Crossmedia, Modellseminar Watergate 2010, Video

Kampf ums Lokale

Das nächste Modellseminar der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb findet unter dem Motto:  „Das Netz ist lokal“ vom 15. bis 19. November in Augsburg statt. Das Seminar zeigt, wie man lokal systematisch twittert, sich Facebook und Co. zu Nutze macht, glaubwürdig bloggt und Leser aktiv in die Recherche einbezieht.  Ziel sind lokale Web-2.0.-Strategien und damit Entwürfe, mit denen Lokalredaktionen auch im Social-Media-Zeitalter ihre Bedeutung behalten oder sogar steigern können. Anmeldemodalitäten finden sich bei drehscheibe.org

Regionalzeitungen und auch Lokalradios müssen seit kurzem Konkurrenz fürchten: durch lokale Blogger, die eine Nische in der lokalen Berichterstattung entdecken. Auch wenn sie von den etablierten Medienmachern teilweise noch belächelt und nicht ernst genommen werden, in Amerika, dem Land des großen Zeitungssterbens, boomt bereits der so genannte „Hyperlokale Journalismus“.

So sieht das auch Berthold L. Flöper.  Seit vielen Jahren leitet der gelernte Journalist mit viel Engagement das Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung und warnt vor einer Bagatellisierung der neuen Konkurrenten im Lokalen und im Netz:  „Facebook, Xing, Twitter, Blogs, Bürgerforen – Informationen werden heute auf vielen Plattformen verbreitet. Für Redakteure im Lokalen eine brisante Lage: Plötzlich treten neue Konkurrenten auf, die lokale Nachrichten auf eigenen Kanälen anbieten. Wenn Lokalredaktionen nicht bewusst Teil dieser neuen Medienwelt werden, fehlen sie auf dem ‚Marktplatz‘, auf dem Informationen gehandelt werden.“

„Was heißt überhaupt Lokaljournalismus im Netz, das ist eine spannende Frage“, sagt Flöper und hofft, im Rahmen des nächsten Modellseminars der bpb für Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten von Tageszeitungen im November in Augsburg der Lösung näher zu kommen.

Online ist jetzt auch der Journalistenreader „Watergate in Wuppertal“ des Modellseminars „Recherche im Lokalen“, das im Juni 2010 in Eisenach stattfand. Dokumentiert werden neben zahlreichen Expertenberichten die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Kreativitätsstrategien für Lokalreporter“, Rechercheerfahrungen mit Facebook, Twitter und Stayfriends und die Möglichkeiten der investigativen Recherche auch mit kleinen Budgets. Dazu finden sich zahlreiche Linktipps.