Alle Artikel mit dem Schlagwort: social media

Journalismus trifft Wissenschaft

Der letzte Konferenztag stand zunächst im Zeichen der Wissenschaft. Wie werden Online-Angebote genutzt? Wie müssen bestehende Angebote weiterentwickelt werden? Und wie viel Crossmedia muss überhaupt sein? Um diese Fragen ging es in den drei Abschlussarbeiten, die in der ersten Impulsrunde vorgestellt wurden. Moderiert wurde die Runde von Prof. Dr. Wiebke Möhring (Technischen Universität Dortmund). Es sprachen Michael Jochimsen, M.A. und Online-Redakteur der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (Kassel), Martin Wiens, B.A. und Master-Student an der Universität der Künste in Berlin, und Jonas Matthias Schützeneder, M.A. und wissenschaftlicher Mitarbeiter (Lehrstuhl Journalistik) an der Katholischen Universität Eichstädt-Ingolstadt. „Themen, Uhrzeit und Geräte – So werden lokale Online-Medien genutzt“ Michael Jochimsen, M.A. und Online-Redakteur der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (Kassel), untersuchte in seiner Studie das Online-Medienangebot der Ruhr Nachrichten. Dabei widmete er sich in einem ersten Teil den allgemeinen Klickzahlen. Einige grundlegende Erkenntnisse: Die Page Impressions steigen im Laufe des Tages stetig an. Besonders in den Abendstunden werden Online-Angebote genutzt. Die Nutzungsdauer auf mobilen Endgeräten ist länger als auf anderen Geräten. Die Lesezeit bei sozialen Medien ist deutlich länger als bei „direkten“ Online-Angeboten. Im zweiten Teil seiner Untersuchung führte Jochimsen …

Lass das mal die Jungen machen

Volontierende der Volksstimme (Magdeburg) haben zur Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt das Projekt  „Triff Deine Wahl“ ins Leben gerufen. Ein Angebot speziell für junge LeserInnen. Wir haben mit Katharina Buchholz, damals Volontärin und Projektleiterin, gesprochen. Katharina, wie ist das Projekt „Triff Deine Wahl“ entstanden? Jeder Volojahrgang hat sein eigenes Projekt und da die Landtagswahl vor der Tür stand, war relativ schnell die Idee geboren, dass wir Volos diese mit einem Social-Media-Projekt begleiten. Der Gedanke dahinter war auch, dass wir Jungen so die Chance bekommen, uns mit dem Thema Landespolitik auseinanderzusetzen. Sonst sind Interviews mit den SpitzenkandidatInnen etc. ja eher den „Älteren“ vorbehalten. Wie sah eure Umsetzung genau aus? Wir haben einen eigenen Account auf Facebook und Twitter gehabt. Da wir aber auch einen Rücklauf auf die Webseite der Volksstimme haben wollten, haben wir die Jugendseite, die es ohnehin gibt, einmal in der Woche komplett mit Wahlthemen bespielt. Wir sind dann auch noch einen Schritt weitergegangen und haben ein Online-Dossier mit eigenem Shortlink angelegt. Das Tolle daran war, dass wir hier gestalterische Freiheiten hatten, zum Beispiel eine …

Es wird Zeit…

für ein paar Fragen. Denn die ganzen interessanten Dinge, die zwischendurch besprochen werden, können wir natürlich nicht alle mitbekommen. Aber wir haben es versucht und uns in einer Pause mit fünf Journalistinnen und Journalisten getroffen. Sie haben uns erzählt, was sie über das Radio und ihre Arbeit denken. Radio ist für mich… das emotionalste Medium und immer wieder eine Überraschung. Mein liebster Social Media-Kanal ist… ich bin der ganzen Social Media-Geschichten langsam etwas müde. Ich bediene sie alle, aber ich frage mich mittlerweile, ob wir nicht alle ein bißchen Opfer dieser Kanäle geworden sind. Während der Arbeit sollten wir uns mehr Zeit nehmen für… Gespräche innerhalb der Redaktion und für mehr Reflektionen über das, was wir tun. Und wir sollten uns viel mehr fragen: Ist das, was wir tun, wirklich das, was die Leser und Hörer von uns erwarten. Die größte Herausforderung für den Journalismus derzeit ist… nach wie vor dafür zu sorgen, dass wir glaubwürdig sind. Dazu gehört, dass wir unser journalistisches Handwerk beherrschen. Allzu oft, auch im Radio, ist feststellbar, dass wir zu …

Der Journalismus hat eine wichtige Funktion verloren

Zum Auftakt der Tutzinger Radiotage 2016 standen direkt die großen Fragen im Raum: Stecken die Medien in einer Glaubwürdigkeitskrise? Soll man mit der AfD reden oder nicht? Die drehscheibe hat bei Ine Dippmann* und Prof. Dr. Caja Thimm* nachgefragt. Frau Dippmann, Frau Thimm: Sind Journalistinnen und Journalisten Lotsen oder Getriebene? Ine Dippmann: Wir kommen schon aus einer Situation des Getriebenwerdens. Allerdings geht die Entwicklung dahin, dass wir uns davon emanzipieren, indem wir zum Beispiel selber wieder stärker die Themen setzen. Und eine Rubrik wie „Hörer machen Programm“ hatten wir schon, bevor Pegida oder die AfD ihre Themen gesetzt haben. Wir handeln wieder verstärkt proaktiv und reagieren nicht immer nur. Prof. Dr. Caja Thimm: Ich glaube nicht, dass die Journalisten Getriebene sind. Vielmehr hat sich die Grundfunktionalität von Medien geändert. Der Journalismus hat dabei eine wichtige Funktion verloren, nämlich die Kontrolle über die Agenda. Das liegt aber nicht daran, dass die Journalisten ihre Qualifikationen über Bord geworfen haben. Sondern es liegt daran, dass heute jede und jeder Nachrichten im Netz produzieren kann. Welche Konsequenzen müssen daraus …

Henning Bulka: Das Team Audience Engagement der Rheinischen Post

Wie sieht die Zukunft der eigenen Zeitung aus? Bei der Rheinischen Post setzt man auf „Echtzeit und Empathie“, erklärt Henning Bulka, Redaktion Digitales & Team Audience Engagement der Zeitung. Mit anderen Worten: Facebook, WhatsApp und Snapchat. Snapchat: * Eigentlich ein „Anti-Social-Netzwerk“, weil es mit allem bricht: Es gibt keine eigene Profile mehr und keine dauerhafte Verfügbarkeit – Beiträge werden nach 24 Stunden automatisch gelöscht. Das Tool präge damit das Sehverhalten einer ganzen Generation, sagt Bulka. Facebook live: * Livevideos werden immer wichtiger. Inzwischen funktioniert FB Live auch als Schnittstelle, ist nicht mehr aufs Smartphone beschränkt, sondern kann mit einem kompletten TV-Studio verbunden werden. Probleme, die es zu lösen gilt „Filterblasen“: Print-Redakteure, die schon lange im Job sind, nutzen immer die selben Verbindungen und Kontakte. Das gleiche gilt für „Digitalheinis“.„Das greift längst nicht alle Themen ab“, sagt Bulka. „Deshalb müssen wir aus der Blase raus.“ Die Konsequenz: Der Social Media-Redakteur wurde abgeschafft. Stattdessen wurde das „Team Audience Engagement“ gegründet. Team Audience Engagement * Aufgaben: „Facebook“-Nanny für 250 Redakteure und einen Chefredakteur, interaktive Formate entwickeln, neue Kanäle erschließen, …

Darth Vader entert den Konferenzsaal

Einmal mehr bereichert Uwe Renners die Redaktionskonferenz mit seinem Wissen rund um das Thema Mobile – der Ressortleiter Digitales/Online vom Nordbayerischen Kurier stellt in seinem Vortrag „iPhone at its best“ Apps für mobile Reporter und alle, die mit dem iPhone Journalismus machen wollen, vor. Sogar Darth Vader hat einen kleinen Auftritt in Form einer Videoanimation und verwandelt den Konferenzsaal kurzzeitig in den Todesstern. Hier die wichtigsten Tipps und Apps im Überblick: Ausrüstung: – iPhone 6 mit mind. 64 GB (Kamera hat 8 Megapixel) – Selfiestick – Externer Akku – Mikro fürs iPhone Tools und Apps: – iMovie: Renners schneidet seine Videos komplett mit dem hauseigenen Schnittprogramm von Apple: „Damit kann man alles machen“, sagt er. Bauchbinden einfügen, externe Tonspur bearbeiten, leicht bedienbare Effekte – das Programm reicht für die gesamte Postproduktion eines Videobeitrages, der sich dann auch noch als komprimierte MP4-Datei an die Redaktion schicken lässt. – Legend: Mit dieser App animiert Renners schnell und effektiv kleine Fotos, in dem er die verschiedenen Vorlagen der App nutzt. Beispielsweise, um eine Geschichte auf Facebook anzuteasern. – …