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Zehn Thesen zur Zeitung

Es scheint immer alles so klar. Wer ist für den Auflagenschwund der Zeitungen verantwortlich? Das Internet. Wen müssen Regionalblätter mit dem Marketing erreichen? Junge Leser – damit sie die Printzeitung zu schätzen lernen. Auf der Internationalen Fachkonferenz „Für die Zeitung von morgen“ des Instituts für praktische Journalismusforschung (IPJ) in Leipzig stellte Professor Michael Haller zehn Feststellungen auf, warum dies Vorurteile sind und was Zeitungen daraus lernen können. Die ersten vier Feststellungen betreffen die Nutzungstrends von Zeitungen (Zahlen aus Schaubildern, erstellt mit dem meedia analyzer) 1. Sinkende Reichweiten von Regionalzeitungen sind nicht eine Folge des Internets, sondern setzten bereits vorher ein (etwa ab 1989). 2. Der Leserrückgang betrifft alle Bildungssschichten. 3. Seit rund zehn Jahren beginnen junge Erwachsene immer später damit, eine Tageszeitung zu abonnieren. 4. Das Interesse am Zeitungs-Abo entsteht erst in der sogenannten Etablierungsphase (derzeit ab Anfang 30 Jahre). Daraus folgt, dass die Kernzielgruppe von Regionalzeitungen die 30- bis 50-Jährigen sind (sein sollten). Aber: Mediensozialisation in Familie (und Schule). Darum sind „Zeitung in der Schule-Projekte“, wo Kinder und Jugendliche das Medium Zeitung kennenlernen, sehr …

Online? Nein, danke! Oder doch, wenn’s sein muss!

[media id=5 width=460 height=320] Vor einer Woche war die drehscheibe wieder einmal zu Gast an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft. Die Journalistenschüler müssen dort nach ihrem ersten Semester ein Praktikum in einer Lokalredaktion einer regionalen Tageszeitung absolvieren und ich gebe ihnen in einem Tagesseminar ein paar Einblicke in die Arbeit im Lokalen. Dieses Mal habe ich die Gelegenheit genutzt und die angehenden Journalisten gefragt, wie sie sich ihre Arbeit in zehn Jahren vorstellen und welche Zukunft sie der gedruckten Zeitung einräumen. Überraschende Antwort: Die meisten möchten im Print arbeiten!

Lokaljournalismus online

Im Experten-Forum „Lokaljournalismus online“ warf die Medienberaterin Katja Riefler zuerst einen Blick in die Medienlandschaft des Jahres 2020. Wie nicht anders zu erwarten, wird die Printbranche in zehn Jahren noch weiter geschrumpft sein, 80 Prozent der Medien sind dann digital. Besonders die mobilen Medien werden zulegen. Doch damit nicht genug vom Schlimmen für die Holzmedienmacher – neue Konkurrenz wächst für die Zeitungen heran. Zum einen sind es hyperlokale Angebote, die den traditionellen Lokalzeitungen zusetzen. Katja Riefler nennt hier als Beispiel die neue tschechsische Zeitung Naseandrea, über die bei WAN-IFRA zu lesen ist: Die im Frühjahr 2009 lancierte Zeitung Nase Adresa wurde von Anfang an als eine der innovativsten Nachrichteninitiativen der Zeitungsbranche gepriesen, die in den vergangenen Jahren gestartet wurden. Das Projekt beinhaltet die Herausgabe wöchentlicher Printausgaben, die ausschließlich in Orten mit nicht mehr als 30.000 Einwohnern publiziert werden, jeweils ergänzt durch eigene hyperlokale Websites. Ziel des Unternehmens ist es, in den nächsten drei Jahren in Tschechien 200 solcher hyperlokalen Wochenzeitungen herauszugeben und Anzeigenkunden damit eine landesweite Werbeplattform zu bieten. Alle bisherigen sieben Ausgaben von Nase …

Mit neuen Printprodukten erfolgreich

[media id=4 width=460 height=280] Jörg Riebartsch, Chefredakteur der Echo-Zeitungen (Darmstadt), glaubt, die Zeitungsverleger und -journalisten müssen sich wieder auf die eigenen Stärken besinnen. Nur weil die Auflage leicht sinke, sei noch nicht das Produkt infragezustellen. Wie die Echo-Zeitungen auch in diesen Zeiten mit Gedrucktem Auflage machen, erläutert der Chefredakteur im Video-Interview.