Jahr: 2011

Neue Zeiten, neue Strukturen

Wie innerhalb des Verlags auf den Medienwandel reagieren? Auf dem Forum Lokaljournalismus wurden neue Strukturmodelle aus drei Verlagen vorgestellt. „Neue Redaktionsstrukturen für die Lokalzeitung“ lautete der Titel des Workshops, in dem Wolfram Kiwit (Ruhr Nachrichten), Christine Kröger (Redaktion Ausbildung und Recherche beim Weser-Kurier, im Bild rechts) und Markus Kater (Lokalchef Nordsee-Zeitung, im Bild links) von Neuerungen aus ihren Verlagen berichteten.

Da brouwt sich was zusammen im Hyperlokalen

Bart Brouwers hat einen Traum. Er will 16 Millionen Holländer in einem landesweiten Netzwerk für hyperlokale Nachrichten und Informationen verbinden. 16 Millionen, ganz Holland. Der Name: Dichtbij.nl. Ein ehrgeiziges Ziel, denn das Ganze soll auch rentabel werden, das heißt Gewinne abwerfen für die Telegraaf Media Group, deren lokale Online-Aktivitäten Brouwers leitet.

Parallelwelten auf dem Podium

Die erste Podiumsdiskussion auf dem Forum Lokaljournalismus war gleich eine der Gegensätze. Verkörpert waren diese wohl am deutlichsten in Mercedes Bunz einerseits – Digital Thinkerin, die die Möglichkeiten des Internets preist – und andererseits Uwe Ralf Heer, Chefredakteur der Heilbronner Stimme, der die wirtschaftliche Grundlage der Verlage hervorhob: nämlich die Printausgaben der Tageszeitungen.

Bruce Shapiro über die Aufgaben des Lokaljournalismus nach Krisensituationen

Heute beim Forum Lokaljournalismus um 17.30 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Sündenfall Winnenden – oder was ist mit der journalistischen Ethik in der Praxis“. Mit dabei: Bruce Shapiro, Direktor des Dart Centers für Journalismus und Trauma. Er findet: „So ein Ereignis passiert nicht einfach und kann dann für die Vergangenheit abgehakt werden. Die ganze Gemeinde erleidet ein Langzeittrauma, das sich auf ganz unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Graden der Betroffenheit offenbart....

Krügers zehn Thesen

Mit einer eindringlichen Rede eröffnete Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, am Mittwochabend das 19. Forum Lokaljournalismus in Waiblingen. Viele könnten nicht wahrhaben, dass der Journalismus dabei sei, „sich grundsätzlich zu wandeln“, sagte Krüger. Als Gründe nannte er unter anderem: Besitzstandwahrung, den Wunsch, die Deutungshoheit zu bewahren. Doch die „Hochkonjunktur des gedruckten Worts“, wie wir sie nach dem Krieg erlebt hätten, gehe dem Ende entgegen.