Forum Lokaljournalismus 2022

„Ich las mal an der Nordsee Zeitung“

Schauspieler Dirk Böhlinger als Kunstfigur „Hein Mück“ nimmt die Lokaljournalistinnen und -journalisten mit gewählten Worten in Empfang.

Nach einem ersten Tag voller Impulse, Input und Austausch auf dem Forum Lokaljournalismus 2022 in Bremerhaven wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Mittwochabend von der Stadt Bremerhaven mit Heiterkeit und Wortwitz in Empfang genommen.

Für Gelächter und schallenden Applaus sorgte der Schauspieler Dirk Böhling aka „Hein Mück“, der die Lokaljournalistinnen und -journalisten feixend mit Megaphon, Fischerhut und Seemanns-Outfit empfing. Bei Umtrunk und feinen Häppchen im Schaufenster Fischereihaven wurden die Lokalredaktionen auf besondere Art und Weise begrüßt, die so manchen staunen ließ. Lesen Sie selbst:


Journalismus im Lokal oder: Ich las mal an der Nordsee Zeitung

Text von Dirk Böhling

Neulich las ich mal wieder an der NORDSEE ZEITUNG… als alter NORDSCHLESWIGER saß ich natürlich draußen – ich FRIER ja nicht so schnell aber plötzlich musste ich niesen: „SHZ“, machte ich und dachte, gut dass ich keinen Mundschutz aufhab‘!

Vielleicht geh ich doch lieber RHEIN PFALZ, es zu frisch wird, dachte ich bei mir, als ich MAIN-ECHO noch auf dem Wasser hörte.

„Kann man hier mal in RUHR NACHRICHTEN hören?“, meckerte ein TRIERISCHER VOLKSFREUND am Nebentisch, der auf sein Handy starrte und klang wie ein REMSCHEIDER GENERAL

Typisch VOLKSSTIMME, dachte ich, RÖHR und WENZEL doch woanders! Wir sind hier nicht bei der UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR!

Na gut, ergreife ich also die INITIATIVE, geh REIN, ZEITUNG nicht vergessen und halte nach einem LAUSITZER RUNDSCHAU, doch es gab nirgendwo einen freien Platz für mich!

WAZ?, dachte ich bei mir, das gibt’s doch gar nicht!

Aber dann erblickte ich doch noch einen leeren HOCKENHEIMER und setzte mich!

Es war ein großer runder Tisch ein sogenannter RUMBLE und darauf stand ein Schild mit der Aufschrift

FORUM LOKAL-JOURNALISMUS“!

Wo bin ich denn hier hingeraten, fragte ich mich und auf die Antwort brauchte ich nicht lange zu warten!

Der ganze Tisch war voll mit Leuten, die WAS MIT MEDIEN machten, einer geSCHWETZINGER als der andere!

„Herr OBER PFALZ MEDIEN abgegeben werden, sind sie für mich!“ rief ich und wollte einen Witz machen!

Kam nicht so gut an!

Dort saßen also jede Menge Zeitungsleute und diskutierten über ihre Branche!

Eine FREIE JOURNALISTIN bemerkte: „MINDENER TAGEBLATT– Festanstellung kommst heute auch nicht mehr weit!

Ist ja schon SCHWER INER VOLKSZEITUNG!“, mischte sich ein älterer Herr ein!

Das war so einer, der noch als ROTENBURGER KREIS ZEITUNG lesen wird, dachte ich mir, als sich eine andere junge Dame zu Wort meldete:

TU DORTMUND kein Unrecht!“, warnte ihre glockenklare HEILBRONNER STIMME, „Ich als FREIE PRESSE aus jeder Geschichte was raus!

Als ob der WESTFALE ‘N BLATT vor den Mund nimmt!“

Dann lallte ein rotnasiger Typ mit Hauptstadtakzent dazwischen!

(betrunken)

„Diese STADER, BUXTEHUDER und ALTLÄNDER zeige ich allesamt beim GENERAL ANZEIGER BONN!

Ganz sicher kriegt der BERLINER MORGEN POST!

(hessisch)

„Wenn alle NÜRNBERGER NACHRICHTEN gehört hätte, wären viele KÖKENER STATT ANZEIGER zu sein, lieber still geblieben!“, kam prompt die Antwort von der anderen Seite des Tisches – „hättest du mal deine LIPPE SCHEE dichtgehalte!“

Die Diskussion war hitzig an diesem Tisch, an dem nun in den verschiedensten Dialekten manch‘ FREIES WORT fiel.

Wo ist denn der FRÄNK? ISCHER immer noch auf dieser Fortbildung?

„Zum GRAF SCHAFT ER das nie, der alte LUDWIGSBURGER SINDELFINGER!“ rief ein Jungredakteur seinem hessischen Kollegen zu.

„Das stimmt!“, legte ein SCHAUMBUCHER NACH – RICHTEN Sie ihm das aus!“

Sie konnten allesamt ihre GMÜNDER nicht halten – das galt auch für einige NEUEN OSNABRÜCKER Kollegen, die ganz in der Ecke saßen und eine junge Kollegin anstarrten, die so leicht bekleidet war, wie eine BAD ISCHE an der NIEDERELBE.

MÄRK ISCHE ODER MÄRK ISCH ES nicht?“, frotzelten sie – aber die junge Dame gehörte zu den MEDIEN OMBUDSLEUTEN, die sich nicht aus der Ruhe bringen ließen!

Wer hat schon Lust, Zeit oder auch die MITTEL, DEUTSCHE PFORZHEIMER mit eigenen IBBEN, BÜRENER zu geben.

Es war SCHLESWIG HOLST, ein ischer KÖLNER, der den jungen Männern das Geheimnis der WAIBILIGEN Psyche erklärte…

Die Stimmung war auf dem Höhepunkt, als plötzlich – es war gegen 17 Uhr nach BRAUNSCHWEIGER ZEIT UNGefähr ein SÜDKURIER die Gaststätte betrat und laut dazwischenrief: „Guten Abend zusammen, ich bringe die SCHWÄBISCHE POST!“

MAIN POST?“, fragte ein schwerhöriger Herr, der dabei fast über HILDES HEIMER gestolpert wäre, der im Weg stand.

(laut) „HA NAU, ER bring die TAGESPOST, Walter!“ klärte ihn seine Tischnachbarin auf und Walter antwortete:

Ich geb‘ noch einen WEINHEIMER aus ODERWÄLDER was essen? Vielleicht ‘ne THÜRINGISCHE?

Aber nur eine – das ist hier schon ALL GÄUER genug!

„Ich hab’ nur ‘ne OSTTHÜRINGER da!“, mischte sich der Wirt ein! „Keine SÜDTHÜRINGER?“, fragte Walter nach.

Nein aber dafür einen leckeren (englisch gesprochen) Doppel – AUGS-BURGER, so einen, wie ihr Kollege dort drüben gerade isst!“- der Wirt deutet auf LUDWIGS BURGER und der SAAR ziemlich BRÜCKER aus!

Ludwig schaute auf und sagte mit vollem Mund: „Das ist aber MEINIGER!“

„Und dann hätte ich auch noch drei kleine NÜRNBERGER – eine echte Spezialität!“ „Spezialität? Aus welcher Richtung?“, fragte Walter nochmal nach.

„Aus NORDWEST!“, war die Antwort, des Wirtes, der auf die andere Seite des Tisches zeigte, „dem LEIPZIGER VOLK da drüben hat es jedenfalls sehr gut geschmeckt!“

„Na gut“ sagte Walter schließlich, „nehm‘ ich und GIEßENER mir auch noch einen kleinen BORKENER ein!

Es wurde ein sehr schöner Abend in Bremerhaven – tagsüber hatte sich die ZEITUNGSGRUPPE OSTFRIESLAND ja schon angeschaut und dabei JEVERSCHES landestypische Getränk ausprobiert und am Abend sah man dann die MEDIENGRUPPE vereint im KREIS ZEITUNG lesen.

Eine schöne Veranstaltung und wenn die im nächsten Jahr wiederkommen, geh ich bestimmt auch wieder hin!

Moin!


Worum es beim Forum Lokaljournalismus 2022 inhaltlich geht, hat Anke Vehmeier für Sie hier zusammengefasst.