Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lokalzeitung

Startschuss: Redaktionskonferenz zum Thema Inklusion

Es geht los: In diesem Moment startet in Warendorf die bpb-Redaktionskonferenz zum Thema „Inklusion“. Inklusion ist ein gesellschaftliches Mega-Thema für Lokalredaktionen. Bei diesem abstrakt wirkenden Begriff geht es um etwas, das selbstverständlich sein sollte und das journalistische Wächteramt von Grundauf mitbestimmt: Die gleichberechtigte Teilhabe aller. Auch im Jahr 2015 gibt es noch Barrieren, die diese verhindern: Die Barrieren vor der eigenen Haustür, wie in Schulen, Rathäusern, im Städtebau. Manche von ihnen hindern am Mitreden, andere an der Fortbewegung, und manche grenzen aus, in dem sie jemanden als „krank“ erklären, der sich selbst als gesund empfindet. Es geht also auch um die Barrieren in der Sprache und in den Köpfen. Wenn Medien über Menschen mit Behinderungen berichten, agieren sie oft ungeschickt. Dann heißt es: „Sie meistert tapfer ihr Schicksal.“ „Man sieht ihm seine Behinderung gar nicht an.“ Oder: „Sie ist an den Rollstuhl gefesselt.“ Gleichberechtigte Teilhabe ist ein schwieriges Feld, Konflikte sind vorprogrammiert. Rund zwei Dutzend Redakteurinnen und Redakteure stecken drei Tage lang das Themenfeld ab, analysieren die Hintergründe und entwickeln Handreichungen für den Redaktionsalltag. Und …

Spaß am digitalen Journalismus

Praxisgespräch V.: „Lösungen für Smartphone, Tablet oder Web-App“. Sechs Uhr morgens an einem Wochentag: Der Wecker des Smartphones klingelt zur gewohnten Zeit. Schnell das störende Geräusch mit der Schlummerfunktion abstellen. Noch einmal kurz umdrehen, nach ein paar Minuten erklingt das lästige Geräusch erneut. Entweder jetzt oder spätestens beim Frühstück nimmt so manch einer den Dauerbegleiter Smartphone zur Hand. Es werden aktuelle Nachrichten gelesen. Erste Tweets mit den Followern geteilt. E-Mails kontrolliert. „Es gibt morgens einen dramatischen Anstieg der mobilen Nutzung “, sagt Philipp Ostrop, Leiter digitale Inhalte und Mitglied der Chefredaktion der Ruhr Nachrichten in Dortmund, im Praxisgespräch 5. „Die Nutzungs- und Lesegewohnheiten ändern sich und wir ziehen Konsequenzen.“ Digitale Zusteller Die sehen so aus: Bei den Ruhr Nachrichten gibt es beispielsweise zwei neue Social-Media-Redakteure. Diese zwei Journalisten „sind die digitalen Zusteller“.  Eine weitere Neuerung ist der Chefredakteursnewsletter, den die Redaktion täglich morgens um 5 Uhr an etwa 10 000 Empfänger via E-Mail verschickt. Eine günstige Möglichkeit, möglichst viele Leser zu erreichen. „Alles was wir tun, muss mobil funktionieren. Inhalte natürlich auch.“ Davon ist Ostrop …

Gedruckte Zeitung als visuelles Erlebnis

Ästhetisches Gespür ist Trumpf: Nicht nur neue Medienformate wie redaktionelle Apps und Bewegtbildformate im Online-Bereich fordern Redakteure gestalterisch heraus. Zeitungsdesigner Norbert Küpper liefert in seinem Vortrag „Best of European Newspapers“ ein Kontrastprogramm zur aktuellen Diskussion über die redaktionellen Herausforderungen durch die Digitalisierung. Stattdessen steht die gedruckte Zeitung im Fokus: Was macht eine Print-Zeitung für den Leser heute attraktiv, welche Trends im Zeitungsdesign lassen sich erkennen und wie können Redaktionen ein ansprechendes Layout umsetzen? Es lohne sich, in die gedruckte Zeitung zu investieren, davon ist Norbert Küpper überzeugt. Bereits 181 Neugestaltungen von internationalen Zeitungen hat er bislang begleitet. Gleichzeitig beobachtet er als Initiator des „European Newspaper Award“ stetig die Entwicklungen auf dem Printmarkt. Inhaltliche Qualität dient aufgrund der stetig wachsenden Online-Konkurrenz schon lange nicht mehr als alleiniges Verkaufsargument: „Wir verkaufen unsere gute Ware etwas unter Wert“, betont der Experte und gibt den Journalisten gleich Handlungsempfehlungen für die grafische Umsetzung in den Redaktionen mit auf den Weg. Bildsprache, klare Strukturen und Liebe zum Detail Gemäß dem Slogan, „wenn ich die News wegnehme, dann habe ich nur noch …

„Heimat muss einen Platz haben“

Was haben Lokalpolitiker Lokaljournalisten zu erzählen? Das war die spannende Frage, als der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters die Bühne betrat. „Zeitung 4.0“ – darunter konnte sich Roters zunächst nicht viel vorstellen. Der Blick in die USA aber zeigte ihm, dass 4.0 bereits viele Lebensbereiche erreicht habe – von der Gesundheit bis zur Energie. Für ihn sei wichtig, dass das Thema 4.0 gerade auch im Bereich der lokalen Medien betrachtet werde. In einer Zeit der Digitalisierung bräuchten die Menschen Orientierung. Sie fragten sich, wohin sich unsere Welt entwickle. Und deshalb sei es wichtig, dass auch lokale Medien diese Fragen aufgreifen würden. Schnelle Informationen, aktuell und passgenau – wie gelingt es in unserer medialen Welt, gesellschaftliche Diskurse zu organisieren und öffentliche Meinung herzustellen, fragte Roters. Gladbecker Geiseldrama Er erinnerte etwa an das Gladbecker Geiseldrama, das seinerzeit viele Fragen aufgeworfen habe, Fragen der Organisation, des Umgangs mit solchen Ereignissen, auch ihrer journalistischen Begleitung. Die Dinge hätten sich seither entschieden verändert, Informationen seien viel schneller zugänglich. Darauf müsste sich zum Beispiel die Politik einstellen. Ein spannendes Thema – auf …

Local is social. Zeitung 4.0 – die neue Ära

Das Forum Lokaljournalismus 2015 will dazu beitragen, nach Antworten zu suchen. Und die nächste Entwicklungsstufe zu zünden. „4.0“ – dieses Kürzel steht für Innovationsdynamik, für ein selbstbewusstes Gestalten der Zukunft. Das Forum Lokaljournalismus 2015 gibt Impulse für die Zeitung 4.0. Es richtet den Fokus auf eine neue Ära: Auf Inhalt und Gestalt(ung) eines auch künftig erfolgreichen Lokaljournalismus. Hier gibt es mehr Infos

Joachim Braun über die Rolle der Lokalzeitung bei Bürgerprotesten

Die Stuttgarter Zeitungen haben viel Kritik einstecken für ihre Berichterstattung über Stuttgart21 – von Befürwortern des Bahnprojekts wie von Kritikern gleichermaßen. Aber wie sollten Lokalzeitungen sich verhalten, wenn sich in ihrem Verbreitungsgebiet Bürgerprotest regt? Fordert der neu ausgerufene Wutbürger auch eine neue Rolle der Lokalzeitung ein? Joachim Braun, Redaktionsleiter des Tölzer Kuriers und designierter Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, glaubt, dass es schon immer Aufgabe der Lokalzeitung war, die Anliegen der Schwächeren zu transportieren. Eine gut gemachte Zeitung müsse sich immer die Nähe zum Rathaus meiden und sich als Dienstleister der Leute verstehen, sagt Braun im Video-Interview. Dennoch sollten die Zeitungen die Bürgerprotestsprozesse stärker moderieren: „Wir müssen alle Geißler werden.“ Dazu brauche die Zeitung auch nicht notwendig die Unterstützung der Blogger vor Ort: „Wenn es eine Lokalzeitung schafft, das Geschehen vor Ort abzubilden, muss sie nicht mit Blogs kooperieren.“