Alle Artikel mit dem Schlagwort: Modellseminar 2010/5

Dem Leser auf der Spur

Servicestücke, Umfragen, Aktionen oder Hintergrundtexte? Dank intelligenter Technologien und schier endlos erscheinenden Datensätzen ist es möglich zu erkennen, welche Themen die Leserinnen und Leser beschäftigt. Aber wie gehen Lokalredaktionen mit den Unmengen an Informationen um? Wie lassen sich die Zahlen schnell und einfach auswerten? Und vor allem: Wie lassen sich Leser langfristig an die Zeitung binden? Yannick Dillinger (Schwäbische Zeitung), Barbara Zinecker (Nürnberger Nachrichten) und Jost Lübben (Westfalenpost) stellten ihre Ideen dazu vor. Yannick Dillinger (Schwäbische Zeitung) – Article Score 16:11 Uhr – die Verbindung steht. Yannick Dillinger, stellvertretender Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung (Ravensburg), konnte nicht am Modellseminar teilnehmen, er wählte aber einen für einen Online-Experten angemessenen Weg, doch noch dabei zu sein: Videotelefonie. Dillinger sprach über das Messtool Article Score. Live dabei in den RedaktionenVor zwei Jahren startete er bei der Schwäbischen damit. Seine Idee dahinter: Anstatt den Redakteuren Excel-Tabellen mit Auswertungen der Klick- oder Besucherzahlen zu schicken, die in der Regel nur sporadisch geöffnet werden, möchte er jedes Ressort und jede Redaktion an den Zahlen und Scores teilhaben lassen. Jeder soll live sehen, …

„Erzähl‘s ihnen! Wie aus Dokumentarischem Themen und aus Themen Geschichten werden“

Benjamin Piel ist Redaktionsleiter der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Für das Modellseminar „Rock das Rathaus“ in Augsburg hat er folgende Thesen zur kommunalpolitischen Berichterstattung erstellt. 1.These: Wir reden im Lokaljournalismus viel von Geschichten, aber tatsächlich erzählen wir viel zu selten welche. Deshalb die Frage: Was ist eigentlich eine Geschichte? – Aristoteles „Poetik“: Ort, Zeit, Handlung und zusätzlich Personal – Übertragen auf die journalistische Geschichte: Eine Geschichte ist eine Geschichte, wenn sie das Handeln (= Aktion!) eines oder einer überschaubaren Mehrzahl von Menschen an einem Ort über einen gewissen Zeitraum erzählt. – Daraus folgt: Sie müssen die Redaktion verlassen, sonst wird es mit dem Erzählen von Geschichten schwer, je mehr Sie von der später zu erzählenden Handlung mitbekommen, desto besser 2. Warum eigentlich Geschichten? Reicht nicht auch ein Bericht aus Zahlen, Daten, Fakten? – Es geht im Lokaljournalismus immer mehr darum, die knappe Aufmerksamkeit zu bekommen, um eine gute Quote, zu packen, zu begeistern, zu interessieren, herauszustechen aus der Masse der miteinander konkurrierenden Informationen oder anders gesagt: nicht zu langweilen! Auf diese Forderung ist die Geschichte mediumneutral eine Antwort. …

Der kreative Wackeldackel

Moin, Tag Nummer 2 beim Modellseminar. Und Martha Lindner von der VHS Augsburg ist da, um uns alle „geistig auf Trab zu bringen“. Jetzt marschieren hier alle durch den Raum und zählen in Dreierschritten rückwärts. Na, wenn’s hilft… „Wir müssen schauen, dass wir unseren Computer hochfahren!“, sagt sie.  Okay, dann mach ich mal kurz mit… Puuh, ich stell‘ mir grad vor, wenn wir das tatsächlich jeden Tag im Büro machen sollen. Ich glaube, da ziehe ich ’ne ordentliche Joggingrunde vor – vor allem, wenn ich sehe, dass wir jetzt alle Quadrate zählen sollen.  Wer bietet mehr? Es sind mehr als 30, mehr als 45 …  „Was wir wollen, ist unser Gehirn zu erweitern“, sagt Martha Lindner. Jetzt kommt der „Wackeldackel“ – ihr wisst schon, dass kleine Tierchen, das hin und wieder hinten im Auto sitzt und bei jedem Schlagloch zu nicken beginnt. Das machen jetzt die KOllegen hier im Raum – ganz freiwillig. Dieses Wackeln soll dem zweiten Nackenwirbel helfen. 9:20 Uhr! Gehirnjogging beendet!

Googelst Du noch…? „Datenträger“ vs. „Bedenkenträger“

Informationsbeschaffer Internet: Google ist mittlerweile ein Synonym für Recherche. Aber auch den Lokaljournalisten in Eisenach war klar, was Referent Albrecht Ude vom „Netzwerk Recherche“ noch mal ganz deutlich wissen ließ: „Recherchieren im Netz ersetzt die etablierten, traditionellen Wege der Informationsbeschaffung nicht, es ergänzt sie nur um neue, weitere Möglichkeiten, Informationen zu finden.“ Was wäre ein Modellseminar der bpb ohne Arbeitsgruppen und Workshops? Hirn aus, Google an – sieht so die Recherche der Neuzeit aus? Oder sollten sich (gerade) Lokaljournalisten trotz der vielfältigen Möglichkeiten im Internet auf das besinnen, was sie seit Jahren erfolgreich nutzen: nämlich Block, Stift, Augen und Ohren? Auf die Suche nach einer Antwort und dem Sinn sozialer Netzwerke begaben sich Andrea Brückmann, David Ditzer, Ulrich Eisele, Karl-Ernst Hueske, Christian Korte, Claudia Labude, Julia Littmann und Lilian Muscutt. Axel Bürger moderierte die Gruppenarbeit. Was die Arbeitsgruppe ganz schnell feststellen musste: Auch die Generation der „Datenträger“, die ganz selbstverständlich iPhone, Twitter und Facebook nutzen, kann im Internetdschungel die Orientierung verlieren und sich verzetteln! Es gilt also stets abzuwägen, welcher Aufwand sich lohnt. Des öfteren …

Nachfragen, herausfinden, bewerten – Recherche im Lokalen

„Watergate in Wuppertal“ – das klingt spannend!  Welcher Journalist wünscht sich nicht, mal das „ganz große Ding“ zu landen; mit Zeit, Gespür und der gehörigen Portion Glück Betrügereien im großen Stil auf die Spur zu kommen? Dazu gehört sicher auch eine Menge Mut und Hartnäckigkeit… – und die richtige Strategie! Wie erfährt man von Hintergründen, die eigentlich keiner erzählen will? Vom 7. bis 11. Juni treffen sich Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten aus Tageszeitungen, die in ganz Deutschland verstreut sind, in einem Landhotel inmitten des Thüringer Waldes. Sie alle wollen im fünftägigen Modellseminar, organisiert von der Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb erfahren, wie selbst kleine Redaktionen investigativ arbeiten können. Ich selbst bin auch gespannt. Investigativer Lokaljournalismus ist nämlich nicht das einzige Thema, über das die Lokalreporter am Rande des Städtchens Eisenach  eine Woche lang Erfahrungen austauschen und Konzepte erarbeiten wollen. Eine Arbeitsgruppe kümmert sich um Suchmaschinen, Social Bookmarking, Facebook, Twitter und Blogs – eine andere um Kreativstrategien, wenn weiße Seiten Dich angähnen… Und schließlich ist da noch eine Arbeitsgruppe zum großen Komplex „Brüssel, Berlin, –  ähem – Buxtehude: …

Einstieg mit Torte

Dass Tageszeitung und Kinder grundsätzlich zusammenfinden können, daran glaubt Dr. Judith Roth ganz fest. Gemeinsam mit der ddp betreibt sie den Mediendienst Klaro Safaro. Der bringt Themen von Afghanistankonflikt bis Zoobesuch ins Blatt und das möglichst so, dass es Kinder interessiert. Wie das funktioniert,  verrät sie der Drehscheibe: Wenig voraussetzen, viel Erklären und zu Beginn ein packender Einstieg. Entweder geht’s direkt um andere Kinder, oder aber um sinnlich-süßes, wie etwa Torte. [media id=20 width=460 height=280]

Wie Jugendliche angeblich ticken…

…konnten wir in den Vorträgen von Michael Schlösser, Philippe Gröschel und Philipp Ikrath hören: Viele Statistiken, Erhebungen, Vermutungen und SchülerVZ-Getuschel. Als uns  Katja Schumacher über den Weg lief, haben wir sie einfach mal gefragt. Sie ist 18 Jahre alt, wohnt in Lübeck und macht gerade eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im Theodor-Schwartz-Haus in Travemünde. – Arbeit und Freizeit [media id=15 width=460 height=280] – die Medien und das Internet [media id=16 width=460 height=280] – ihre Schulzeit im Rückblick [media id=17 width=460 height=280]