Alle Artikel in: Redaktionskonferenz 10/2013

Arbeitsgruppe Verbraucherschutz: Weihnachtsmarkt durch die EU-Brille

Wir werden gebeten, die Augen zu schließen. Eine alter Weihnachtsklassiker wird angespielt, man kann ihn lieben oder hassen, aber es kommt Stimmung auf. Stellen Sie sich vor, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, die Beleuchtung ist atmosphärisch, der Glühwein schmeckt gut. Eine EU-freie Zone? Nein, denn die EU ist überall. Selbst in scheinbar unberührten Urgesteinen der deutschen Konsumkultur, wie Glühwein und Thüringer Rostbratwurst. Das zeigte die kreative Abschlusspräsentation in Form eines „Weihnachtsmarktrundgangs“ der Arbeitsgruppe „Verbraucherschutz“ auf dem bpb-Kompaktseminar Europa lokal. Es sind EU-Verordnungen, die regeln, was im Glühwein drin sein soll und was sich Nürnberger Lebkuchen nennen darf. Das Konzept: Die Gruppe wollte möglichst konkrete Beispiele finden, um den Einfluss der EU auch in Bereichen deutlich zu machen, in denen man sie vielleicht gar nicht vermutet. Da die Weihnachtszeit naht – ein Klassiker für viele Lokalredakteure – kam die Idee auf, das Großthema „Weihnachtsmarkt“ anzugehen. So bot sich die Möglichkeit, an vielen Themen die Wirkung von EU-Richtlinien und -Bestimmungen zu verdeutlichen: Das Geschirr, der Markenschutz für die Thüringer Bratwurst, die Zusammensetzung des Glühweins, das Abspielen von …

Arbeitsgruppe Europawahl: Pflicht und Kür der Wahlberichterstattung

Mit lokal heruntergebrochenen EU-Themen will die Arbeitsgruppe Europawahl 2014 Interesse wecken und Wissen vermitteln. Als ein Seminarergebnis der Redaktionskonferenz „Europa lokal“ lieferte sie konkrete Ideen samt Umsetzung und Recherchequellen. Hier der Baukastenfür den redaktionellen Alltag: Pflicht: 1. Wen und welches Programm wähle ich? * U = Umsetzung * Q = Quelle * Z = Zeitplan: Beginn der Recherche Wie und warum wird man Kandidat? U*: Nachricht über Prozess der Aufstellung, Interview mit Kandidaten Q*: Parteien Z*: Nominierungsphase Regionale EU-Abgeordnete:  Ergebnisse der vergangenen Legislaturperiode und Vorhaben für die neue U: nachrichtliche Aufzählung Q: Vote watch, Abgeordneten watch, EU Parlament, Parteien, eigene Kommunalverwaltung Z: ca. 2 Wochen vor Wahl Redaktionsgespräch mit regionalen MdEPs U: Interview Q: Abgeordnetenbüros Z: mind. ½ Jahr vor Wahl Kandidatenportraits U: Feature, Interview, Homestory, Tabelle, Fotos Q: Abgeordnetenbüros, persönliche Kontakte, Parteien, Pressearchiv, Facebook, Twitter, drehscheibe Z: 3 Monate vorher Parteiprogramme U: Themenseite, Serie,Bürgerbefragung (für Radio) Q: Parteien Z: zeitnah nach Veröffentlichung aller Programme Alle MdPE-Kandidaten  gleiche Fragen U: Streitgespräch, Interview, Tabelle, Twitter Q: Abgeordnetenbüros, persönliche Kontakte, Parteien, Pressearchiv, Facebook, Twitter Z: 3 Monate …

Wenn kleine Äpfel zu Fallstricken werden: Gesprächsrunde mit EU-Parlamentariern

Auf den Punkt, kein politisches Gezänk, und große Gesprächsbereitschaft: So wie die beiden EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt und Andreas Schwab diesen Freitagmorgen auf dem bpb-Kompaktseminar „Europa lokal“ eingeläutet haben, sollte es laufen. Die Vorstellungsrunde war schnell vorbei – sie SPD-Politikerin, er CDU-Politiker, und natürlichen seien beide engagiert, erfahren und aufgeschlossen– und dann ging es auch richtig los. Die große Frage war, warum die Arbeit von EU-Abgeordneten oft im Hintergrund bleibt, obwohl sie doch an so vielen und wichtigen Verfahren beteiligt sind. Wo ist das EP auf der Lokalbühne der politischen Öffentlichkeit? Gebhardt begründete das zum einen damit, dass oft nur über die Entscheidung des Ministerrats berichtet wird, weil dieser nach dem Parlament entscheide. Zum anderen wurden viele Richtlinien erst in den kommenden Jahren implementiert, da seien frische Entscheidungen oft nicht interessant genug für Lokaljournalisten. „Und wenn es dann kommt, dann kommt es ‚aus dem Bundestag‘, nicht ‚aus dem EP‘, wo es ursprünglich beschlossen wurde. Das ist für uns schon ein großes Problem“, sagte Gebhardt. Auch bei Regionalprojekten in ländlichen Regionen, die teils von der EU, teils …

Werkstattbericht: Gute EU-Wahlberichterstattung im Blatt

Für Dr. Christian Kucznierz von der Mittelbayerischen Zeitung ist EU-Wahlberichterstattung kein Novum. Schon 2009 hat die Zeitung versucht, mit Wahl-Ausgaben und Wahl-Specials ihre Leser an das Thema heranzuführen. Mit soliden Abgrenzungen der Parteien, Kommentaren und Hintergrundberichten. Das signalisiert: Die Europawahl gehört dazu, sie geht euch was an, deswegen machen wir sie für euch transparent. Zum Nachlesen ein Wahl-Paket des Blattes. Beispiele für EU-Wahlberichterstattung. © Mittelbayerische Zeitung.

Werkstattbericht: Mit dem Camper durch die Staaten

Abenteuerreise im Namen des Journalismus: Warum nicht einfach mal alle 28 EU-Länder in 82 Tagen vor der Wahl bereisen, Land, Leute und Politik kennenlernen? Für Euranet ist diese Tuchfühlung mit dem Staatenverbund keinesfalls Utopie. Bei dem Europäischen Radionetzwerk gehören solche Reportagen zum realistischen Ideenpool für die Wahlberichterstattung, sagte Uwe Wollgramm an diesem Donnerstag auf dem bpb-Seminar „Europa lokal“ bei den „Werkstattberichten“. Im „Euranet“ sind über ein Dutzend Hörfunksender aus ebenso vielen EU-Staaten für eine bessere Berichterstattung von und über Europa zusammengeschlossen. Wollgramm ist Geschäftsführer der Agentur ams, die deutschprachige Beiträge mitproduziert, und Vorsitzender der Europäischen Wirtschaftlichen Vereinigung (EWIV) Euranet plus. Euranet ist auf die EU-Bericherstattung, ja -aufklärung spezialisiert, und die Produzenten kommen vom Fach, im Falle von Wollgramm, von Radio Bielefeld. Die Sender sind zwar verpflichtet, den „Service“ anzunehmen, er muss aber dennoch wissen, wie das Angebot unter die Leute kommt; dazu gehören News, Servicebeiträge, „unterhaltsame Erklärstücke“, ein EU-Wochenrückblick, die Medienschau Europa und Magazinsendungen. Nicht alle Ideen sind so teuer der Europa-Trip zur Wahl, und von einigen können auch Lokalredaktionen profitieren. „Für das Lokale ist zum Beispiel SEPA interessant, …

Grenzenlose Kommunalpolitik?!

Frank Scherer ist nicht nur Landrat des Ortenaukreises, sondern auch Präsident des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau. Darüber, wie die dauerhafte französisch-deutsche Zusammenarbeit funktioniert, und was hinter dem anspruchsvollen Projekt „Eurodistrikt“ überhaupt steckt, sprach er an diesem Donnerstagabend auf dem bpb-Seminar „Europa lokal“. Vom dualen Ausbildungsprogrammen bis zur „Silvesterprävention“, die Zusammenarbeit ist facettenreich, nicht immer einfach, dafür aber umso spannender. Seine Präsentation kann man hier als PDf nachlesen: Frank Scherer, Präsentation Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau