Alle Artikel in: Folo 2014

Forum Lokaljournalismus
Jährlich findet ein großes Forum für Lokaljournalisten an wechselnden Orten statt. Zum Anfang des Jahres werden dort Trends und Entwicklungen bei den Zeitungen von Chefredakteuren und leitenden Redakteuren diskutiert. Das von der Bundeszentrale für politische Bildung iniziierte Forum ist das herausragende Podium für die nahezu 360 deutschen Tageszeitungen, um über den Lokaljournalismus zu sprechen und dessen Qualität zu analysieren und zu steigern. In jedem Jahr ist ein anderes Verlagshaus Ausrichter der Veranstaltung, zu der auch externe Gäste wie Politiker und Wissenschaftler geladen werden. Auf dieser Seite finden Sie Dokumentationen zu den Foren.

Ein norwegischer Gipfelstürmer

Das größte Risiko im Angesicht sinkender Auflagenzahlen? Nichts tun, sagt Christian Stavik, Nachrichten-Editor der norwegischen Tageszeitung Fædrelandsvennen. Stavik war der erste der drei Referenten der Veranstaltung „Innovation im Fokus – Antworten der Gipfelstürmer“. Seine Zeitung habe ein Bezahlmodell eingeführt, das „nichts unberührt ließ“, sagte Stavik. Ziel sei es gewesen, ein „Inside-Gefühl“ für Abonnenten zu erschaffen und zur selben Zeit für alle, die keine Abonnenten sind, das Gefühl, nur Externer zu sein. Stavik und sein Team entschieden sich für ein Fremium-Modell. Das Resultat: Vor Einführung des Modells habe man fünf Kunden pro Tag verloren, sagte Stavik. Danach kehrte sich der Trend ins Positive um. Einen weiteren Fokus legten Stavik und sein Team auf den Facebook-Kanal der Zeitung, der inzwischen rund um die Uhr betreut wird. Zudem habe man einen Kommunikationsberater engagiert, der half, ein Team-Gefühl in der Redaktion zu schaffen. Stavik verglich eine Redaktion mit einem Fußballteam. Redakteure, die die Print-Zeitung betreuen, rechnete er der Verteidigung zu, das Mittelfeld seien vor allem Redakteure, die die Webseiten betreuen, und die Offensive schließlich seien die Redakteure, die die …

Web, Mobile, Local und Social

Alle Medien müssen künftig rückkanalfähig werden – und zwar auf allen Plattformen. Wie das funktionieren könnte, finanzierbar bleibt und noch dazu Spaß macht, das erklärt der Publizist und Medienberater Michael Praetorius heute Vormittag auf dem Forum Lokaljournalismus in Bayreuth.   [http://www.youtube.com/watch?v=9NNqehMPd14] Michael Praetorius liebt es, zu provozieren, um die Diskussion anzukurbeln. So erklärt er auf Medienkongressen das Radio gerne mal für tot und den Journalismus im Eimer. Analoge Arbeitsweisen und Redaktionsstrukturen lassen sich nicht in das Digitale übertragen. Praetorius: „Digitaler Journalismus erfordert andere Fähigkeiten: Die Kollegen, die heute in den Redaktionen arbeiten, werden entweder nicht entsprechend weitergebildet oder wollen dies selbst nicht. Die Meldung an sich ist heute nichts mehr wert. Journalisten müssen Informationen aus unterschiedlichsten Quellen aufnehmen, aufbereiten, einschätzen, kuratieren, bewerten, verifizieren und das Ergebnis über viele Kanäle hinweg verbreiten. Es ist auch nicht mehr notwendig, jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Seiten vollzuschreiben, damit eine durch vier teilbare Zahl entsteht. Diese Workflows sind heute aber noch in den Köpfen. Stattdessen haben wir heute viel stärkere Individualisierungen. Facebook macht uns das mit dem Newsfeed …

Sammeln, Ordnen, Bewerten

Der ehemalige Vizekanzler und frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sprach die Keynote zum 22. Forum Lokaljournalismus. Er betonte, wie wichtig es nicht nur sei, Informationen über Ereignisse zu erhalten, sondern dass man auch Zeit dafür habe müsse, sie einzuordnen. Hier könne der Journalismus die entscheidende Rolle spielen. Denn: „Wissen, das man sich ergoogelt, ist noch kein Denken.“ Das Lokale, der Journalismus und die Politik – „Was kann ich als Politiker an Ratschlägen geben in dieser konkreten Situation?“, fragte sich Müntefering. Er habe sich entschieden zum Forum Lokaljournalismus zu kommen, weil Journalisten hören sollten, was Politiker darüber denken.     Mobilität und Information Zwei besondere Punkte, die ihm am Herzen lagen, hob Müntefering hervor. 1. „Mobilität ist so massiv und unmittelbar geworden, dass wir in einer Einen-Welt leben“, sagte Müntefering. „Das Bewusstsein hierüber kommt hier in aller Konsequenz bei den Menschen an. Die Dinge verändern sich.  Die kleinen und die großen Einheiten gewinnen an Gewicht.“ Die Menschen würden einen Ort suchen, an dem sie zuhause seien. Die kleine Einheit vor Ort werde an Gewicht gewinnen – das …

Journalisten und Helden – der Talk

Same procedure as every year? Nein, stellte Berthold L. Flöper, Leiter des Lokaljournalistenprogramms der bpb, gleich zum Auftakt des 22. Forums Lokaljournalismus klar. Das Konzept des Forums sei deutlich weiterentwickelt worden. Die Besucher würden stärker mit einbezogen. Und das bereits im Vorfeld, etwa bei der Auswahl der Podiumsgäste. „Die Atmosphäre einer Arbeitskonferenz soll im Fokus der Veranstaltung stehen“, sagte Flöper und übergab das Wort an Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung. Dieser begrüßte zunächst seine Gäste: Michael Rümmele, Geschäftsführer des Nordbayerischen Kuriers, dem Gastgeber der diesjährigen Veranstaltung, und Joachim Braun, dem Chefredakteur der Zeitung.

Forum Lokaljournalismus

Jährlich findet ein großes Forum für Lokaljournalisten an wechselnden Orten statt. Zum Anfang des Jahres werden dort Trends und Entwicklungen bei den Zeitungen von Chefredakteuren und leitenden Redakteuren diskutiert. Das von der Bundeszentrale für politische Bildung iniziierte Forum ist das herausragende Podium für die nahezu 360 deutschen Tageszeitungen, um über den Lokaljournalismus zu sprechen und dessen Qualität zu analysieren und zu steigern. In jedem Jahr ist ein anderes Verlagshaus Ausrichter der Veranstaltung, zu der auch externe Gäste wie Politiker und Wissenschaftler geladen werden. Auf dieser Seite finden Sie Dokumentationen zu den Foren.