Alle Artikel in: Forum Lokaljournalismus 2022

Patrik Körting, NOZ digital (Foto: Marcus Klose, drehscheibe)

Hören ist das neue Lesen, schon gehört?

Zweiter Tag, zweite Veranstaltung beim Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven. Patrick Körting, Head of Audio von NOZ digital, sprach über Podcasts und insbesondere über die Text-to-Speech-Technologie. Was können lokale Verlage im Audio-Segment erreichen? „Vor allem für die lokalen Tageszeitungen wird sich ein Spot ergeben, wenn sie es schaffen, die geschriebenen Inhalte hörbar zu machen“, sagt Körting. Die Text-to-Speech-Technologie mache dies möglich. Mit ihrer Hilfe könne beispielsweise die vollständige Zeitung in einen Audioinhalt verwandelt werden. Die Beiträge würden dann mit der Stimme einer bestimmten Person vorgetragen, beispielsweise der Chefredakteurin oder des Chefredakteurs etc. Und das Ganze vollständig automatisiert. In der anschließenden Diskussion wurde auch auf die ethische Dimension dieser Technologie hingewiesen. Körting räumte ein, dass es ethische Fragen zu beantworten gebe. Wenn etwa ein Mitarbeiter des Verlags seine Stimme dafür zur Verfügung stelle, wem gehöre diese Stimme dann? Dem Verlag? Der Audioplattform? In einem aber zeigte sich Körting sicher: „Der Nutzertrend des Hörens wird nicht verschwinden.“ Mehr von Patrick Körting zur Text-to-Speech-Technologie, zu den Podcasts von NOZ digital und der Entwicklung im Audio-Bereich gibt es demnächst im …

Alexander Völkel (Nordstadtblogger), Lars Reckermann (Schwäbische Post, Gmnünder Tagespost), Karsten Krogmann (Weißer Ring), Ella Schindler (Nürnberer Nachrichten) und Sarah Brasack (Kölner-Stadtanzeiger) nahmen an der Diskussionsrunde teil.

Abflug aus dem Lokaljournalismus – Aussteiger im Gespräch

Mit der Bitte um Handzeichen geht es los: „Wer der hier Anwesenden war schon mal richtig sauer auf seinen Chefredakteur?“ Leises Gelächter tönt aus den Sitzreihen, zaghaft heben sich einige Hände. Nächste Frage: „Wer hat schon mal über einen Ausstieg aus dem Journalismus nachgedacht?“ Gut ein Drittel der Hände im Saal geht in die Luft. „Wer denkt aktuell über den Ausstieg aus dem Lokaljournalismus nach?“ Stille und ein Schmunzeln auf den Gesichtern. „Nie war Journalismus relevanter als heute. Warum zur Hölle steigt man da aus?“ Mit dieser kritischen Frage eröffnete Moderatorin Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des Kölner-Stadt-Anzeigers, eine der Auftaktveranstaltungen beim 25.Forum Lokaljournalismus. „Nach zwei Jahren Pandemie kommen wir direkt mit einem Downer um die Ecke“, scherzen Brasack und ihr Co-Moderator Lars Reckermann, Chefredakteur der Schwäbischen Post und Gmnünder Tagespost. Doch im Gegenteil: Mit der Diskussion wolle man aufmischen und inspirieren. Was sind Beweggründe für den Ausstieg aus dem Lokaljournalismus? Zu der Diskussionsrunde mit dem Titel „Ich wäre gern geblieben, wenn…“ wurden zwei Ex-Lokaljournalisten und eine Ex-Lokaljournalistin eingeladen, um über Beweggründe für den Ausstieg aus …

Thomas Krüger ist Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

„Krisenzeiten sind Hochzeiten für den Lokaljournalismus“

Das 25. Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven ist eröffnet. Nach kurzen Begrüßungen durch Anke Vehmeier, Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung, und Christoph Linne, Chefredakteur der Nordsee-Zeitung, hielt Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die Eröffnungsrede. Er beschwor die großen Fähigkeiten des Lokaljournalismus und seine gesellschaftliche Bedeutung gerade in Zeiten wie diesen. Hier Auszüge aus der Rede: „Nach langer Pause freue ich mich, Sie nun heute hier beim 25. Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven begrüßen zu dürfen. (…)Wir haben zwei herausfordernde Jahre hinter uns – zwei Jahre, die auch für Sie als Chefredakteurinnen und leitende Redakteure von Lokal- und Regionalzeitungen von neuen Herausforderungen und einem gravierenden Wandel geprägt sind. Gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Unsicherheiten haben sich in den Redaktionsalltag übersetzt, zahlreiche Redaktionen  standen vor existenziellen Fragen: Wie kann die Redaktion durch die Krise kommen, sie erfolgreich bewältigen? Welche Formate funktionieren aus dem Homeoffice und ohne den persönlichen Kontakt? Und wie kann sich das eigene Medienhaus finanziell wie strukturell gut aufstellen? Und all das, ohne dass die Qualität des Lokaljournalismus leidet. Die Pandemie war …

Anke Vehmeier leitet das Lokaljournalistenprogramm der bpb.

„Eine Plattform, die geschätzt und gebraucht wird“

Vier Jahre ist es her, dass es letztmals ein Forum Lokaljournalismus gab. Nun kommt es endlich zum großen Branchentreffen in der Seestadt Bremerhaven. Die Vorfreude ist groß, nicht nur bei uns in der drehscheibe-Redaktion, sondern auch bei der Organisatorin Anke Vehmeier, der Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der bpb. Sie sagt: „Das Forum Lokaljournalismus ist eine Plattform, die geschätzt und gebraucht wird.“ In dieser Folge gibt sie uns einen Einblick in die Themen, die auf dem Forum von rund 150 Chefredakteuren und leitenden Redakteuren diskutiert werden. Hier geht es zur Podcast-Folge.

Bremerhaven macht sich bereit für Deutschlands Lokaljournalistinnen und -journalisten. (Foto: Arndt Hartmann)

Auf nach Bremerhaven!

Endlich, endlich wieder ein Forum Lokaljournalismus. In echt, live und mit allem Drum und Dran. Unter dem Motto „Wandel, Werte, Wirklichkeit – Lokaljournalismus gestalten“ präsentieren die Bundeszentrale für politische Bildung, das Projektteam Lokaljournalisten und die drehscheibe in Kooperation mit der Nordsee-Zeitung in Bremerhaven das 25. Forum Lokaljournalismus als das Netzwerk der besten Köpfe. Corona und die Folgen  Das Herz des modernen Journalismus schlägt im Lokalen. Und wie es schlägt! Das haben die vergangenen zweieinhalb Jahre in der Pandemie gezeigt. Es hat sich während der Krise vieles verändert. Corona hat Lokalzeitungen hart getroffen und sich gleichzeitig als echter Innovationstreiber für die lokalen und regionalen Medienhäuser erwiesen. Denn die Pandemie hat die Kreativität in den Redaktionen ex­trem herausgefordert: Veranstaltungen wurden reihenweise abgesagt, Themen brachen weg, Termine auch. Arbeitsabläufe mussten völlig neu organisiert werden. Die Redakteure arbeiteten im Homeoffice. Ganze Redaktionen wurden in Kurzarbeit geschickt. Der wirtschaftliche Druck auf die Medienhäuser stieg. Und die Leserinnen und Leser, die User? Sie haben neues Interesse an der lokalen Tageszeitung gezeigt. Und es ergaben sich völlig andere Perspektiven: Der Termindruck fiel …