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Da brouwt sich was zusammen im Hyperlokalen

Bart Brouwers hat einen Traum. Er will 16 Millionen Holländer in einem landesweiten Netzwerk für hyperlokale Nachrichten und Informationen verbinden. 16 Millionen, ganz Holland. Der Name: Dichtbij.nl. Ein ehrgeiziges Ziel, denn das Ganze soll auch rentabel werden, das heißt Gewinne abwerfen für die Telegraaf Media Group, deren lokale Online-Aktivitäten Brouwers leitet.

Parallelwelten auf dem Podium

Die erste Podiumsdiskussion auf dem Forum Lokaljournalismus war gleich eine der Gegensätze. Verkörpert waren diese wohl am deutlichsten in Mercedes Bunz einerseits – Digital Thinkerin, die die Möglichkeiten des Internets preist – und andererseits Uwe Ralf Heer, Chefredakteur der Heilbronner Stimme, der die wirtschaftliche Grundlage der Verlage hervorhob: nämlich die Printausgaben der Tageszeitungen.

Bruce Shapiro über die Aufgaben des Lokaljournalismus nach Krisensituationen

Heute beim Forum Lokaljournalismus um 17.30 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Sündenfall Winnenden – oder was ist mit der journalistischen Ethik in der Praxis“. Mit dabei: Bruce Shapiro, Direktor des Dart Centers für Journalismus und Trauma. Er findet: „So ein Ereignis passiert nicht einfach und kann dann für die Vergangenheit abgehakt werden. Die ganze Gemeinde erleidet ein Langzeittrauma, das sich auf ganz unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Graden der Betroffenheit offenbart. Manchmal ist die lokale Presse die einzige vertrauenswürdige Informationsquelle. Das ist eine große Verantwortung. Journalisten können helfen und beeinflussen, wie die Menschen das Trauma und die eigenen Heilungsperspektiven wahrnehmen. Zunächst müssen Journalisten akzeptieren, dass es sich um einen kontinuierlichen Prozess und kein einmaliges Ereignis handelt. Sie müssen ein sensibles Gespür für diesen Prozess entwickeln.

Krügers zehn Thesen

Mit einer eindringlichen Rede eröffnete Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, am Mittwochabend das 19. Forum Lokaljournalismus in Waiblingen. Viele könnten nicht wahrhaben, dass der Journalismus dabei sei, „sich grundsätzlich zu wandeln“, sagte Krüger. Als Gründe nannte er unter anderem: Besitzstandwahrung, den Wunsch, die Deutungshoheit zu bewahren. Doch die „Hochkonjunktur des gedruckten Worts“, wie wir sie nach dem Krieg erlebt hätten, gehe dem Ende entgegen.

Nähe ist Trumpf: Interviews mit Annette Milz (Medium Magazin) und Thomas Krüger (Präsident der bpb)

Was Lokaljournalismus heute leisten sollte, erklärt Annette Milz, Chefredakteurin vom Medium  Magazin. Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung bezeichnet Lokaljournalismus als „das publizistische Rückgrat der demokratischen Öffentlichkeit“.Der ZVW-Lokalredakteur Bernd Klopfer veröffentlicht seine Liebeserklärung an Waiblingen. Ulrike Trampus, Chefredakteurin der Ludwigsburger Kreiszeitung, Wilhelm Klümper, stellvertretender Chefredakteur der WAZ aus Essen, Jana Klameth, Leiterin der Regionalredaktion Sächsische Schweiz/Osterzgebirge bei der Sächsischen Zeitung,

Forum Lokaljournalismus 2011

Nur noch zwei Tage, dann startet in Waiblingen das 19. Forum Lokaljournalismus. Unter dem Motto „Kommunikation der Zukunft: Die neue Architektur des Lokaljournalismus“ treffen sich Lokaljournalisten aus ganz Deutschland und tauschen sich über aktuelle Entwicklungen in ihrer Branche aus. In verschiedenen Diskussionsrunden, Experten-Foren und Keynotes werden die TeilnehmerInnen Themen wie „Lokalredaktion 2011 – Haben Lokalzeitungen die falschen Apps und Inhalte?“ oder “ ‚Stuttgart 21 ist überall‘ – Das Aufbegehren der Bürger