Alle Artikel in: Modellseminar Web 2.0 2010

Das Netz ist lokal – Qualitätsjournalismus schafft neue Angebote
Modellseminar vom 15. bis 19. November 2010 in Augsburg

einmischen und aufmischen – die revolution

jetzt wird’s ernst für die ag I: heute abend müssen die dokumentation und die präsentation stehen. fest steht schon am fiktiven beispiel: wir wollen uns kräftig einmischen, den kurs mit vorgeben, das problem bis ins kleinste detail transparent machen. es wird heiß diskutiert, wie wir unser konzept zu einem guten, abgerundeten ende bringen wollen.  die gefahr – nicht zu sehr verzetteln, auch wenn am marathon-tag genug zeit ist. wir sind gespannt…

Kritischer Blick auf den Bürgerhaushalt

Die Diskussion über Für und Wider des Bürgerhaushaltes ist interessant: – Interesse an Beratungen und am Haushalt an sich nimmt seit Jahren ab. Erst, wenn vor der Haustür etwas passiert, dann regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Bürgerentscheide etc. kosten aber wiederum Geld. Wäre doch schön, wenn sich die Menschen vorher einmischen könnten. – Beim Bürgerhaushalt besteht immer die Gefahr, dass er von Lobbyisten gestürmt wird. – Kommunikationswege werden durchbrochen und das gefällt natürlich nicht jedem. Bürgerhaushalt ist eine riesengroße Irritationsquelle für diejenigen, die bisher alleine entschieden haben. – Bürgerhaushalte sind sehr jung, gibt es erst seit 2007. Konstruktive Kritik kommt jetzt erst langsam auf. – Wie kann man Verwaltungen zum Umdenken bewegen, dass sie Bürgerhaushalte als Chance sehen? Demokratisch gewählte Gremien sollen ihre Funktion ernster nehmen, sagt Dr. Stephan Eisel, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und Projektbeauftragter in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Und der Verwaltung kritischer auf die Finger schauen. – Presse ist ganz wichtiger Partner bei diesem Verfahren, sagt Dr. Oliver Märker, Geschäftsführer von zebralog. Die Medien müssen die Bürger informieren. Was ist eure Meinung dazu?

Kommunaler Haushalt – sollen die Bürger mitreden?

Bürgerhaushalt?! Schon mal gehört? Dr. Oliver Märker, geschäftsführender Gesellschafter von zebralog erklärt, was es damit auf sich hat. Seit 2001 gibt es in einigen Kommunen in Deutschland den Versuch, mehr Bürgerbeteiligung bei der Haushaltsaufstellung zu bekommen. 65 Kommunen haben den Bürgerhaushalt inzwischen eingeführt. Die Menschen funktionieren als Ideengeber, geben Feedback. Sie werden gefragt, wo welche Budgets hinfließen sollen. Eisel nennt die Stadt Köln als Beispiel. OB und Kämmerer machen den Haushaltsentwurf, danach werden die Bürger informiert und vier Wochen lang können sie dann Vorschläge machen – wo soll Geld ausgegeben werden, wo soll gespart werden. 4900 Vorschläge,gingen im vergangenen Jahr ein. Daraus werden drei Bestenlisten mit 300 Vorschlägen als Vorauswahl erstellt. Zu dieser Vorauswahl nimmt die Verwaltung stellung, dann werden sie in den Bezirksgremien, Fachausschüssen und abschließend im Rat diskutiert und dort in letzterem auch beschlossen. Wichtig: Rückmeldung an die Bürger, wie mit den Vorschlägen umgegangen wurde. Bürger sind die Experten, die Entscheidung fällt aber der gewälter Rat. Was haltet ihr davon? Eine gute Sache?