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Aber: Es gibt nicht nur Google

Ein Vogel im Raum? Nein, es ist das Handy des Referenten Markus Kater… – ah, nur ein Scherz… (der im Laufe des Nachmittags noch ein paar Mal wiederholt wird…)

Weiter gehts: „Hilfreich für die Recherche ist auch das elektronische Handelsregister…“ Suchergebnisse werden vorgestellt. Informationen sind leider kostenpflichtig… Das kostet in der Regel 4,50 Euro pro Dokument. Und leider werden die Register erst seit Januar 2007 elektronisch geführt…

Nächste Quelle: Insolvenzbekanntmachungen.de – Dort gibt es zeitnah Nachrichten zu laufenden Insolvenzverfahren. Gut für den Hinterkopf, wenn man mal die Liquidität einer Person näher beleuchten will… – oder wie viele Unternehmen jemand gegen die Wand gefahren hat…

Jetzt reden wir mal kurz über Metasuchmaschinen… www.metager.de ist zu empfehlen… Es gibt eben doch noch eine Welt abseits von Google… „Alles im Schnelldurchlauf heute“, sagt Markus Kater.

Präsentation fertig… Beifall… Der Seminarhund bellt…

Google Alerts – der Suchmaschinen-Gigant weiß was…

Ins Nachmittagsprogramm starten wir mit Markus Kater von der Nordsee Zeitung. Thema: Infos lokal – multimedial.

Auftakt beschäftigt sich mit Google Alerts. Und da kommt schon die Frage aus den Reihen der Zuhörer, was denn das genau ist? Kurzzusammenfassung: Sich darüber zeitnah informieren lassen, was vor der eigenen Haustür los ist. Tja… Google weiß mittlerweile sogar, was dort passiert (Google News sei Dank). Als Newsfeed in die eigene Redaktion? Warum nicht…

Alles noch ein bisschen Technik am Anfang… Aber Markus Kater will sich nicht in die Karten gucken lassen. „Wenn ich Ihnen das jetzt zeige, können Sie ja alle meine Mails sehen…“

Nächstes Thema: ted.eu = eine Internetseite der Europäischen Union als Daten-Quelle – parallel zum Amtsblatt der EU – gut, um sich über große Baumaßnahmen zu informieren… alles in blau-grüner Optik, ist aber wohl keine politische Aussage…

Google Alerts – der Suchmaschinen-Gigant weiß was…

Ins Nachmittagsprogramm starten wir mit Markus Kater von der Nordsee Zeitung. Thema: Infos lokal – multimedial.

Auftakt beschäftigt sich mit Google Alerts. Und da kommt schon die Frage aus den Reihen der Zuhörer, was denn das genau ist? Kurzzusammenfassung: Sich darüber zeitnah informieren lassen, was vor der eigenen Haustür los ist. Tja… Google weiß mittlerweile sogar, was dort passiert (Google News sei Dank). Als Newsfeed in die eigene Redaktion? Warum nicht…

Alles noch ein bisschen Technik am Anfang… Aber Markus Kater will sich nicht in die Karten gucken lassen. „Wenn ich Ihnen das jetzt zeige, können Sie ja alle meine Mails sehen…“

Nächstes Thema: ted.eu = eine Internetseite der Europäischen Union als Daten-Quelle – parallel zum Amtsblatt der EU – gut, um sich über große Baumaßnahmen zu informieren… alles in blau-grüner Optik, ist aber wohl keine politische Aussage…

Wieder mehr Zeit für Idealismus

Jammern ist erlaubt, Jammern gehört sogar zum Geschäft. Dass die Arbeit in der Redaktion schwierig geworden ist, mag niemand mehr ernsthaft bestreiten. Auch die Referenten des Modellseminars lassen daran keinen Zweifel. „Mit dem Rücken zur Wand“, „zu wenige Ressourcen“, „ein schwieriger Lesermarkt“ – alles wahr, alles bittere Realität.

Doch in der Krise steckt die Chance, wieder journalistischen Idealismus zu leben. Wieder eine Zeitung zu machen, die wir selbst gut finden – oder um es mit den Worten derer zu sagen, die uns als Leser fehlen – „geil“.

Themen interessant präsentieren, wieder ganz nah dran an den Menschen zu sein, wieder zum „Geschichtenerzähler am Lagerfeuer“ zu werden, der wir alle irgendwie sein wollen und der wir in den vergangenen Jahren vermutlich viel zu wenig waren.

Um das allerdings leben zu können, wird es darum gehen, mehr das wegzulassen, was nicht funktioniert. Weniger Dinge müssen, mehr Dinge wollen – Ideen, die sich schon nach kurzer Zeit als Flop erweisen, sterben zu lassen. Das alles mit einer gewissen Selbstsicherheit, dass das, was man als Alternative anzubieten hat, dieses Mal wirklich zum großen Wurf wird.

Die Frage der Ressourcen bleibt dabei eine entscheidende. Denn an Kreativität mangelt es vermutlich den wenigsten Redaktionen. Wenige Minuten Brainstorming in einer kreativen Runde würden wohl meist reichen, um eine ganze Schar an Mitarbeitern über Wochen zu beschäftigen.

Und die Umsetzbarkeit? Muss offen und ehrlich diskutiert werden, über alle hierarchischen Ebenen, die eine Redaktion zu bieten hat – vom Chefredakteur bis zum Volontär. Und wenn dann eben nicht das kollektive Jammern einsetzt, sondern sich Kreativität auch in der Suche nach Arbeitsabläufen zeigt, dann wird Print weiterleben… Es wird künftig nur anders aussehen.

Mojane im Einsatz

Katrin Steinert, Rhein-Zeitung, beschreibt das Mojane-Dasein

Redakteurin Katrin Steinert, Rhein-Zeitung, beschreibt ihr Mojane-Dasein (Foto: Schulz)

Rucksack, Laptop, Kamera, Mikro – das sind die wichtigsten Dinge, die Mojane von der Rhein-Zeitung braucht. Nein, stopp. Das Auto fehlt noch. Das ekommt sie übrigens von der Redaktion. Yippie. Keine Kratzer und Beulen mehr am eigenen Fahrzeug, wenn man mal wieder in eine Schneewehe gerät oder auf Verfolgungsjagd ist 😉

Ach ja, und einen Account bei Twitter und Facebook hat sie natürlich auch. Die Kamera ist übrigens nicht so ein Superding, was man im Fernsehen immer sieht, sondern ein kleines handliches Ding. Meistens wisse sie morgens noch nicht, was sie tatsgüber bearbeiten wird. Spontan muss so ein Mojo also ebenso sein.

Mojane fühlt sich auch auf Twitter wohl. Schließlich findet man über die dortigen Kontakte eventuell Themen. Kann ja nicht schaden. Wie war das? Twitter als Nachrichtenagentur.

Hört sich alles spannend an! Aber ich denke mal die Mischung macht’s. Multimediale Ausbildung kann jedenfalls nicht schaden.Und lustige Menschen lernt man beim Drehen offenbar auch kennen. Wenn das Schreiben nicht auf der Strecke bleibt …

Mojane schreibt noch etwa drei Texte pro Woche. Meistens von Terminen, die sie auch mit Kamera besetzt hat.

Bringt Mojane Geld? Werbung gibt es vorm Abspielen der Filmchen sehr wohl. Aber sanieren kann man damit wohl kaum einen Verlag. Viel wichtiger sei das Image, sagt Mojane Katrin Steinert.

Von Mojos und Mojane

Kaffeepause beendet! Weiter geht’s! Es schneit noch immer!

Und zwar mit Katrin Steinert alias Mojane von der Rhein-Zeitung. Sie bezeichnet sich als mobile Journalistin und ist multimedial unterwegs. Man höre und staune: Die Rhein-Zeitung hat einen extra Social-Media-Redakteur.

Für alle, die derzeit „verzweifeln“ an der Trennung von Blattmacher und Reporter im Lokalen, sei gesagt: Auch bei der Rhein-Zeitung ist das offensichtlich alles noch gewöhnungsbedürftig. Auch dort müssen alle lernen, loszulassen. Auch dort tun sich einige mit der neuen Aufgabentrennung schwer. Das beruhigt. Wir sitzen offenbar alle im gleichen Boot.

Doch nun zu Twitter und Co.

Bei der Rheinzeitung hat jede Lokalredaktion (16 sind es, glaub ich) einen Twitteraccount. „Das ist für uns wie eine Nachrichtenagentur!“ , sagt Katrin Steinert. Der Social-Media-Verantwortliche sitzt übrigens am Tisch. Allein durch Twitter und Facebook steht die Zeitung mit 40000 Leuten in Kontakt. Die anfängliche Skepsis, was Twitter angeht, ist bei Katrin Steinert der Begeisterung gewichen. Und ein Mojo ist sie auch noch …

Schon mal von Mojo gehört? Das ist so ähnlich wie BoWu! Ne Abkürzung und mittlerweile auch ne Marke. Letzteres steht für Bockwurst, Mojo für Mobiler Journalismus. Angeblich erfunden im österreichischen Vorarlberg.

Mojo Katrin nennt sich MoJane und ist mit Kamera, Mikro und Computer auf der Suche nach spannenden Geschichten. Das Motto: „So schnell kann’s keiner!“

Und wer jetzt noch denkt, hier zählen vor allem die „W“s des Journalismus, von denen  man schon während des Studiums und beim Volontariat hört, der irrt. Die Mojo-Pioniere in Österreich halten sich an die vier „T“s.

Na, habt ihr ne Ahnung, was dahintersteckt? Vorsicht, jetzt müssen Minderjährige wegschauen: Die Ts stehen für: Titten, Tote, Tränen und Tiere! Super. Ich sag nur: Skandal im Sperrbezirk! Na ja, ganz so ist es dann im Alltag nicht. Aber MoJane saust tatsächlich mit dem Auto durchs Land – immer im Auftrag der Leser natürlich.

Wie das Ergebnis aussieht?

eine von Mojanes ersten Gechichten: „Brummifahrer: Parkplatz verzweifelt gesucht!“ Anfangs hat sie den großen Aufmacher geschrieben, Fotos gemacht und einen Film gedreht. Mittlerweile ist der Druck größer geworden. Da sie jeden Tag einen Film liefern muss, reicht die Zeit nicht mehr zum Schreiben. Das heißt: Mojane ist multimedial, aber nicht immer zur gleichen Zeit. Mojane arbeitet für 12 Lokalredaktionen. Ein enormer Aufwand sei das, sagt sie. Sie dreht zwar Filme und schneidet sogar selbst, selbst sieht sich aber noch immer als Print-Journalistin und sagt von sich selbst: „Ich kann alles, aber ich mache nicht alles“!

„Durchbeißen, ausprobieren und immer Du selbst bleiben“ – das ist das Rezept von Mojane. Mittlerweile hat die Rhein-Zeitung einen zweiten Mojo. Sogar Volontäre müssen diese Station durchlaufen. Die Akzeptanz in der Branche ist laut Katrin Steinert gestiegen.