Jahr: 2011

Welche Alternativen zum Bürgerhaushalt gibt es?

Wie kann mehr Bürgerbeteiligung erreicht werden? Eisel: Es muss mehr strukturelle Änderungen geben. Einnahmen und Ausgaben sollten bei Kommunen liegen.  Das würde die Entscheidungsfreiheit der Kommunen gewährleisten. Bisher lassen die zahlreichen Mittelzuweisungen  wenig Spielraum für Alternativen. Dadurch wirken Kommunalverwaltungen unveränderbar. Die Frage ist auch, wie Entscheidungsträger ihre Rolle definieren. Inwieweit tragen gewählte Vertreter Diskussion in die Bevölkerung.  Stadträte sollen mehr in die Wahlkreise gehen und in öffentlichen Foren Entscheidungen diskutieren....

Bürgerhaushalt – ist der sinnvoll?

Stephan Eisel, Projektbeauftragter in der Konrad-Adenauer-Stiftung, hält nicht viel von Bürgerhaushalten, zumindest nicht von den Verfahren. Er kritisiert vor allem den internetbasierten  Bürgerhaushalt in Köln. Er bietet ihm zu viel Spielraum für Manipulationen und sei außerdem begrenzt auf gewisse Zielgruppen. Denn viele Bürger nutzen gar kein Internet. Es wird also eine große Gruppe von Bürgern ausgeschlossen. Außerdem braucht man nur eine E-Mail-Adresse, um mitzumachen. Als Beispiel nennt er den Kölner...

Viel Geld für nix?

Wie Oliver Märker („Wir wollen mehr Bürgernähe erreichen“, verkauft das Konzept an Kommunen) einräumte, beteiligen sich tatsächlich nur ein bis drei Prozent der Bevölkerung an Bürgerhaushalten – „aber man kann ohnenhin nur die ansprechen, die sich politisch engagieren“. Das kostet die Kommune laut Märker 77.000 Euro. CDU-Eisel hält dagegen, zu den Kosten für die Firma komme noch in Köln eine Personalstelle und so summiere es sich auf 250.000 Euro.

Kommunaler Haushalt – sollen die Bürger mitreden?

Bürgerhaushalt?! Schon mal gehört? Dr. Oliver Märker, geschäftsführender Gesellschafter von zebralog erklärt, was es damit auf sich hat. Seit 2001 gibt es in einigen Kommunen in Deutschland den Versuch, mehr Bürgerbeteiligung bei der Haushaltsaufstellung zu bekommen. 65 Kommunen haben den Bürgerhaushalt inzwischen eingeführt. Die Menschen funktionieren als Ideengeber, geben Feedback. Sie werden gefragt, wo welche Budgets hinfließen sollen. Eisel nennt die Stadt Köln als Beispiel. OB und Kämmerer machen den Haushaltsentwurf,...

Bürgerhaushalt – Was ist das eigentlich?

Der Begriff ist problematisch, sagt Oliver Märker, geschäftsführender Gesellschafter von Zebralog. Es ist ein Verfahren, indem versucht wird, Bürger während der Beratung zum Haushalt als Ideengeber hinzuzuziehen. Das ist  kein direktdemokratisches Beteiligungsinstrument sondern ein konsultatorisches. Der Bürger ist Berater, Experte, Impulsgeber. Der repräsentativ gewählte Rat bleibt Entscheidungsgremium. Die Methodik ist dabei unterschiedlich. Beispiel Köln: Bürger und Bürgerinnen werden eingeladen, Vorschläge für den Haushalt einzureichen.  Zuvor wurden sie gefragt, welche drei...

Erst mal zuhören

Gestern Nacht noch lange und lustig mit dem Friedenspfarrer Benedikt Schirge und Jochen Ich-bin-kein-Berufsdemonstrant Stay diskutiert (für Gastkommentare stehen die beiden übrigens ab und an zur Verfügung, kontakt@bi-freieheide.de, j.stay@jpberlin.de). Viel gelernt über die Inszenierung von Demonstrationen, damit wir Pressefuzzis auch berichten, absurde Geschichten gehört über Presseanfragen: „Sie haben eine Demo, besorgen Sie mir eine alleinerziehende Mutter aus Meck-Pom und einen Langzeitstudenten“, „Formulieren Sie das lieber so, dann können wir es...

Bürgerhaushalte sind Thema

9.15 bis 11 Uhr Sind Bürgerhaushalte der Königsweg zu mehr Bürgerbeteiligung oder bedeuten sie den Bankrott der repräsentativen Demokratie? Die Lokalredakteurinnen und -redakteure sprechen heute Vormittag mit Dr. Oliver Märker, geschäftsführender Gesellschafter von Zebralog, und Dr. Stephan Eisel. Er ist ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und nun Projektbeauftragter in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Zudem hat er das Buch „Internet und Demokratie“ geschrieben.