Alle Artikel in: Modellseminar Partizipation 2011

Stuttgart 21 ist überall – Das Aufbegehren der Bürger als Chance für den Lokaljournalismus
Modellseminar vom 23. bis 27. Mai 2011 in Rostock

Prädikat „Sehr gut“

Nach intensiver Gehirnstürmung bis die Köpfe rauchen, haben wir viele Tipps erarbeitet. Sie sollen Redaktionen als als Anregungen dienen, wie noch mehr Lesern eine Stimme gegeben werden kann. Welche Kanäle können Tageszeitungen noch für ihre Leser öffnen? Übrigens: Arbeitsgruppe zwei ist schon fertig. AG-Leiterin Patricias Kommentar: „Ich kann nicht verhehlen, dass ich ein wenig stolz auf euch bin.“ Eine Zusammenfassung gibt’s morgen.

Den Braten riechen I

Das Gedankenspiel an einem Beispiel beginnt. Ziel: Lokalpolitik zum Stadtgespräch machen. Maßgabe: Möglichst lesernah. Status in der Stadt: Der Fall ist noch nicht eingetreten, es hat sich noch kein Bürgerprotest formiert, die Politik spricht das Thema nicht offen an, die Redaktion riecht den Braten – die Schülerzahlen sinken seit Jahren, die Stadt wird um eine Grund-Schulschließungen der fünf vorhandenen nicht umhin kommen. Ein Topthema, schließlich wollen wir nicht zuletzt Familien in der Relevanz unserer Berichterstattung an uns binden. Eine Redaktionskonferenz wird einberufen. 1.1: Daten sammeln – beim Kultusministerium (was sind kritische Zahlen für eine Klasse, für eine Schule?), – beim Stat. Landesamt (wie ist der prognostizierte Geburtenrückgang in den nächsten Jahren), – beim Schulamt/Einwohnermeldeamt (welche Schule in der Stadt hat welche Schülerzahlen? Wie viele Kinder kommen nach), – persönliche Kontakte (kennt jemand jemanden, der ein Kind in der Schule hat, jemanden im Elternbeirat?), – Internet (äußert sich schon jemand aus der Schule oder dem schulischen Umfeld zu dem drohenden Problem?), – Wahlprogramme und Aussagen der Politiker zu Bildung schon mal aus dem Archiv kramen 1.2: …

Auf Augenhöhe

Quelle: flickr/n-i-c-o 32 Lokaljournalisten – Entscheider und redaktionelle Arbeitstiere, jüngere Heißsporne und ältere Fahrensmänner, allesamt hoch motivert – versuchen aus dem „Aufbegehren der Bürger eine Chance“ für die Tageszeitung zu entwickeln. Den Königsweg für den Anspruch die abhandenkommenden Leser wieder für das Medium Tageszeitung zu begeistern, wird dabei wohl nicht gefunden werden, sicherlich aber viele kleine Schritte, die in ihrer Gesamtheit die Wahrnehmung der lokalen Berichterstattung bei den Bürgern verbessern werden. Nach  den ersten eineinhalb Tagen gibt es ein wichtiges Zwischenergebnis: Der Leser (so es denn, den Leser gibt)  erwartet, dass ihm  Lokaljournalisten auf Augenhöhe begegnen, also den sprichtwörtlichen „Elfenbeinturm“ verlassen (so es denn, diese Überheblichkeit  jemals gegeben hat).

Wie erreichen wir unsere Leser – Visionen

Das ABC der redaktionellen Instrumente ist abgehandelt, die eine oder andere Anregung gefunden. Doch wie weiter? Jetzt geht’s um Visionen, ganz ohne Einschränkungen. Welche Redaktions-Kanäle können wir für unsere Leser und für uns Redakteure noch öffnen? Auch hier gibt’s mit viel Kreativ-Technik spannende Ideen: vom Leserzeugnis für Redaktionen, einem Redaktions-Café und mobilen Redaktionen über Leser als Tester, Leser als Kritiker, Leser als Lebensberater für andere Leser oder Leser als Kritiker bis hin zu Leser-Befragungen auf Brötchentüten und Lesersprechstunden. Und wie wäre es übrigens mit einem Social-Media-Redakteur für jede Redaktion?

Wie machen wir Lokalpolitik zum Stadtgespräch?

Brainstorming zum Thema „Wie machen wir Lokalpolitik zum Stadtgespräch?“ – Zuschussbedarf z.B. von VHS auf Einwohnerzahl und pro Kursteilnehmer runterrechnen – Jeder Einwohner zahlt durch Steuer x Euro dafür, dass jemand Italienisch lernt – ist es das allen wert? – Wasserpreis-Vergleich in allen zum Verbreitungsgebiet gehörenden Gemeinden, bei Wasserversorgern abfragen, für Singel und die Durchschnittsfamilie im Jahresverbrauch durchrechnen, Grafik erstellen, auf eklatante Unterschiede über Gemeindegrenzen hinweg hinweisen,