Super, es hat funktioniert. Nach vier Tagen in Augsburg und vier Tagen Seminar über die Chancen von Social Media, bin ich infiziert. Auf meinem iPhone sind zwei neue Apps zu finden: eins davon ist ein weißes F auf blauem Hintergrund und ein weißes Vögelchen. Nein, letzteres ist nicht die Friedenstaube, sondern der kleine Zwitscherer von Twitter. Und das F? Facebook natürlich. Ich gehöre jetzt zur großen Family! Bin immer dabei und immer auf dem neuesten Nachrichtenstand. Wobei Nachrichten ja immer relativ sind. Mal sehen, ob es ein harmonisches Miteinander wird … Mein iPhone-Akku nimmt das alles jedenfalls ziemlich mit.
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Besprechungskekse
mjammi. Kaffeepause mit Besprechungskeksen. Die Besten sind eindeutig die Sandkekse mit Schoko. Und dabei erfährt man ja so einiges. Da sickern Informationen durch, was die vier Arbeitsgruppen denn so geplant haben für die große Präsentation am Freitag. Natürlich wird’s auf jeden Fall wegweisend und eine Revolution für den Online-Journalismus. Es bleibt spannend.
Im Kasten
Letzter Take – alles im Kasten. Die Schauspieler werfen mir böse Blicke zu, habe ich mit meinem Gelächter doch ständig die Dreharbeiten unterbrochen. Der Film hat durchaus seine Qualitäten, auch wenn die wohl eher im Bereich der Comedy a la Didi Hallervorden liegen. Naja egal, jetzt gehts ans Schneiden und morgen stellen wir uns dann dem kritischen Fachpublikum…
Am Set II
So, nachdem die feinen Herren Schauspieler sich nach dem Mittagessen endlich wieder eingefunden haben, kann es weitergehen. Doch schon nach wenigen Minuten kommt es zu ersten Differenzen zwischen Regisseur und Darstellern – den einen fehlt hier eindeutig der künstlerische Wert in Sachen Kameraführung, dem anderen sind die Charaktere einfach zu statisch. Der Tonmann schwenkt derweil gelangweilt seinen Mikrofongalgen, der Mann von der Maske liest Zeitung, der Produzent surft im Internet. Zum Glück haben die Schauspieler genau in diesem Moment saubere Textprobleme – die folgenden Lachsalven reißen das gesamte Team aus der Lethargie. Der Spaß kehrt zurück….
Der richtige Dreh
Die Hauswirtschaftschefin von Haus St. Ulrich ist glücklicherweise äußerst hilfsbereit: Sie händigt mir einen wunderschöne Wischmobstiel aus, Alu, Teleskopausführung, genau richtig für die Zwecke der AG Online-Recherche. An der Rezeption schnorre ich eine Rolle Klebeband. Wir brauchen Zubehör für unsere Dreharbeiten (nein, es wird niemand gefesselt und geprügelt, die Infos zu unserem Wirtschaftskrimi um die Brauereien Projekt- und Fuchs-Bräu haben wir elegent, legal und ganz ohne Druck aus dem Web bezogen). Not macht eben erfinderisch. Das ist eigentlich ein schönes Sinnbild für diese Woche: Wir sind hier, weil wir wissen wollen, ob es ein Leben nach dem Papier gibt und für wen und was dazu qualifizieren könnte. Verlage sind in (Reichweiten-)Not und merken allmählich, dass sie was erfinden müssen. Hier wird es wenigstens versucht. Motto: Ideen first. Schauen wir mal, was aus einem Wischmobstiel alles werden kann …
Gespräch bei Tisch: Ist es wirklich sinnvoll, sich jetzt mit viel Aufwand für I-Pad-Apps der Zeitungen zu engagieren. Nur wenige Leute besitzen solch ein Gerät. Andererseit: So ähnlich haben die Strategen in den Verlagen wohl auch gedacht, als das Internet erfunden wurde: Für ein paar Technik-Freaks reißen wir uns kein Bein aus. Zehn Jahre später machen google and friends die Geschäfte und wir hecheln hinterher. Wer weiß, was aus der I-Pad-App noch werden kann.
Am Set
Im Workshop Online-Recherche geht es in den Endspurt. Durchs Thema, soll heißen durchs world wide web hat man sich, mal mehr mal weniger erfolgreich, geschlagen.
Jetzt steht die Umsetzung der Präsentation an. Und multimedial wie dieses Seminar nunmal ist hat sich die AG vorgenommen, das Ganze cineastisch umzusetzen.
Wie der Film wird? Keine Ahnung, aber die Dreharbeiten sind sehr unterhaltsam – oder auf gut deutsch: Ich schmeiß mich gleich weg….
Titelbildlich gesprochen.
Das Konstrukt: Das Titelbild des Dokumentationsreaders soll das Modellseminar zusammenfassen. Die Teilnehmer und -innen sollen im Vordergrud stehen, bunt soll es sein, Multimedialität und Diversität soll es widerspiegeln.
Der Layout-Entwurf: Auf dem Titelbild sind wir. Alle. Wir, die Teilnehmer, die Menschen mit Laptops, Handys, iPads, Blöcken, Fotoapparaten, Videokameras. Wir stellen Interviewszenen nach.
Die Umsetzung: Ist kompliziert. Zu viele Menschen, zu viele Farben, ein zu großes Durcheinander. Zu wenig Interviewszenen, zu wenig Techink sichtbar, zu verschwommen.
Titel. Bildlich gesprochen: Das Titelbild sind wir. Wir sind das Internet. Viele, zu viele Informationen, viele, zu viele Angebote. Zu wenig Wesentliches, zu unklare Grenzen.
Wir schaffen Strukturen, wir stellen um, experimentieren, wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Der Mensch, der Lokaljournalist steht im Vordergrund, die Technik bleibt Werkzeug.
Klick.