Alle Artikel mit dem Schlagwort: Forum Lokaljournalismus

Henning Bulka

Auf die Ohren: Die Podcasts der Rheinischen Post

Der Trend geht zum Podcast: So hören bereits 13 Prozent der Deuschen Podcastformate. Bei den 14- bis 29-jährigen sind es schon 27 Prozent, Tendenz steigend. Seit 2016 hat auch die Rheinische Post eine Reihe von Podcasts eingeführt. Audience-Engagement-Redakteur Henning Bulka stellte die Formate vor. Die Podcasts „Fiene und Herr Bröcker“: Im Plauderton sprechen Chefredakteur Michael Bröcker und Daniel Fiene, Leiter des Audience-Engagement-Teams, über Medienthemen. „Gut Leben Podcast“;  Ein Format über Ratgeberthemen wie Reisen, Gesundheit oder Sex „Rheinpegel“: Der Düsseldorf-Podcast. Darin werden die großen Themen der Woche aufbereitet. „Fohlenfutter“: Ein Podcast für Fans von Borussia Mönchengladbach. „Aufwacher“: Das laut Bulka wichtigste Format. Ein kompaktes tägliches Nachrichtenformat am Morgen. Man erfährt, was über Nacht passiert ist und was am Tag wichtig wird. Lokale und Überregionale Themen. Auch über Alexa hörbar. So werden die Podcasts gemacht Sieben Kollegen seien an der Produktion beteiligt, alleine vier davon sind für den Aufwacher zuständig. Zur Produktion benötige man nur sehr wenige technische Mittel, erzählte Bulka. Zwei Headsets, zwei Aufnahmegeräte seien ausreichend. Die Bearbeitung erfolge im kostenlosen Schnittprogramm Audacity. Es sei ein …

Tipps für den Umgang mit Kommentaren

Welche Faktoren beeinflussen die Qualität von Nutzerkommentaren? Diese Frage untersuchte die Doktorandin Bernadette Uth von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Rahmen ihrer Masterarbeit. Hierfür hat sie 1500 Kommentare fünf verschiedener Websites deutscher Lokalzeitungen (Nordbayern.de, Passauer Neue Presse, Badische Zeitung, Rhein-Main Medien, Kölner Stadt-Anzeiger) ausgewertet und Interviews mit Redakteurinnen und Redakteuren geführt. In ihrem Vortrag „(Un)zivilisiert? Nutzerkommentare im Netz und ihre Qualität“ stellte sie ihre Forschungsergebnisse vor.  Ambivalenz von Kommentaren Kommentare im Netz haben laut Uth einen sehr ambivalenten Output. Einerseits ermöglichen sie den Dialog zwischen Lesern und Leserinnen, schaffen eine demokratische Diskussion und bieten die Möglichkeit schnell Anregungen  an die jeweiligen Onlineredaktionen weiterzugeben. Leserinnen und Leser können durch die Kommentarfunktion auf inhaltliche Fehler oder fehlende Informationen hinweisen. Andererseits finden sich in den Kommentarspalten deutscher Tageszeitungen Rassismus, Beleidigungen und Hass. Sie sind ein Spielplatz von Internettrollen, die undifferenziert, häufig nicht zum Thema des Artikels, ihren Frust ablassen. Kommentarkategorien: Mehrwert, Minderwert und Inzivilität Um zu erforschen, welche Artikel solche qualitativ minderwertigen Kommentaren eher hervorrufen, hat Uth zunächst zwischen drei Formen von Kommentaren unterschieden: Kommentare, die einen Mehrwert …

Maria Lisa Schiavone

Braucht man das? So funktioniert der integrierte Newsdesk in Nürnberg

In einer Fallstudie hat Maria Lisa Schiavone, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, den Anfang 2018 eingeführten integrierten Newsdesk von Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung und Nordbayern.de untersucht. Beim Forum Lokaljournalismus präsentierte sie ihre Erkenntnisse. Schiavone formulierte ihre Ausgangsfrage so: Welche Auswirkungen hat der integrierte Newsdesk auf die Strukturen und Abläufe der Redaktion und inwiefern werden die Erwartungen der Chefredaktionen erfüllt? Ablauf der Studie In ihrer Vorher-Analyse begutachtete Schiavone die einzelnen Newsdesks vor der Zusammenlegung. Wie sind dort die Abläufe? Wie wird kommuniziert? Auf diesen Fragen habe der Schwerpunkt gelegen, so Schiavone. Anschließend habe sie Leitfadeninterviews mit den jeweiligen Akteuren an den Desks geführt. In der Nachher-Analyse habe sie geprüft, wie sich die Abläufe am integrierten Newsdesk verändert haben und ebenfalls mit den Beteiligten über die neue Struktur gesprochen. Schiavone präsentierte anschließend Auszüge aus den Vorab-Interviews, in denen Akteure mit speziellen Rollen, wie etwa Deskchefs oder Audience Developer ihre Vorstellungen formulierten: „Inhalte vor Medium“; „Blatt aus eigenem Guss“; „Mauern einreißen“; „Bessere Zusammenarbeit mit Onlinern“ Erkenntnisse der Vorher-Analyse: Schiavone stellte zunächst die unterschiedlichen Modelle der einzelnen Newsdesks …

Robert Mayr von Datev

Schöne, neue, digitale Welt

Den dritten Tag des Forums eröffnete Dr. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender von Datev aus Nürnberg. Seine Thema: „Die digitale Transformation macht vor keiner Branche halt: Was für Steuerberater und Journalisten gleichermaßen gilt“. Seine Thesen Die Verbreitungsgeschwindigkeit neuer Technologien nimmt zu. Das Telefon, die Elektrizität und das Auto brauchten Jahrzehnte von ihrer Erfindung bis zur massenhaften Verbreitung, digitale Neuerungen schaffen das in wenigen Monaten. Die Digitalisierung verändert unsere Umwelt. Z.B.: Amazon. Lebensmittel werden per Mausklick nach Hause geliefert. Kein Warten an der Kasse, keine Tüten schleppen. Arztbesuch auf Knopfdruck beim Netdoktor. Hinter dem Onlineportal steht ein Team aus Fachärzten und Journalisten. 250.000 Aufrufe im Monat. Die Digitalisierung betrifft alle Branchen. Der Berufsstand der Steuerberater steht der Digitalisierung positiv gegenüber. Steuerberater reiten auf der digitalen Welle. Der Mandant wird als Hürde bei der Digitalisierung gesehen. Voraussetzung der digitalen Transformation ist das Vertrauen in den Datenschutz und in die Datensicherheit. Ab 2020 wird die Zahl der Digital Natives die Mehrheit einnehmen. Die größten Zuwachsraten hat Apple bei der Plattformökonomie, nicht bei der Hardware. Junge Unternehmen sind im Wesentlichen Plattformanbieter. …

Walter Hauser von der Kleinen Zeitung aus Graz

Wie die Kleine Zeitung mit der Paywall groß verdient

„Das Ende der Gratiskultur war überfällig“ lautete das Credo am Donnerstagnachmittag beim Forum Lokaljournalismus. Wie Journalisten neue Leser akquirieren und treue Leser behalten können – nicht trotz, sondern gerade durch ein digitales Konzept, der Paywall. Eine Zeitung hat geschafft, wovon andere Medienhäuser träumen. Walter Hauser, Geschäftsführer des Leser- und Usermarkts der Kleinen Zeitung aus Graz erzählte auf dem Podium des Forum Lokaljournalismus, wie die österreichische Lokalzeitung vor zwei Jahren auf ein funktionierendes Paywallsystem umstieg. Innerhalb von zwölf Monaten verkaufte die Zeitung 26 000 neue Abos (drehscheibe berichtete). „Ich kann nicht genau sagen, wie das  geht. Aber ich habe zusammengetragen, was unserer Sicht die richtigen Entscheidungen waren“, sagte Hauser. Ob es ein Erfolg sei, sollten die Zuhörer selbst entscheiden. Die Zahlen Zum Einstieg legte Hauser die Mediadaten des Medienhauses dar: Die Kle ne Zeitung habe derzeit 784.000 Leser, die verkaufte Auflage liege bei 280.400 Stück. Mit ihrem Online-Auftritt erreicht der Verlag täglich 270. 000 Visiter. Mit 18 verschiedenen Ausgaben setzt das Grazer Medienhaus, das nach der Kronenzeitung die zweitgrößte Zeitung Österreichs herausbringt, auf Regionalität. Die Erfolgsfaktoren …

Ines Imdahl vom rheingold salon

Zeitenwende: Gesellschaft im Wandel – so ticken die Deutschen

Die Keynote zum 24. Forum Lokaljournalismus übernahm Ines Imdahl, Geschäftsführerin des Marktforschungsinstituts rheingold salon aus Köln. Wie ticken junge Deutsche und welche Bedeutung hat das für den Journalismus? Diese Fragen wollte Imdahl anhand der Ergebnisse mehrerer Studien beantworten. Darin seien eine Vielzahl an tiefenpsychologischen Einzelinterviews geführt worden, anschließend seien „Highlights“ der Interviews in repräsentativen Umfragen abgefragt worden, erklärte Imdahl die Methodik. Deutsche Tugenden dienen der Harmonisierung Sie habe Deutsche danach gefragt, was sie als typische Verhaltensweisen für sich und ihre Landsleute angeben würden, erzählte Imdahl. Wie zu erwarten, seien dabei etwa Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit als typisch deutsche Eigenschaften aufgezählt worden. Diese Tugenden stünden sinnbildlich dafür, dass die Deutschen nach Harmonisierung strebten, erklärte Imdahl. Sie würden Konflikte gerne vermeiden, diplomatisch aufreten. Dies gehe einerseits vermutlich darauf zurück, dass Deutschland in beiden Weltkrieg als Agressor fungierte. Anderseits wolle man wegen der enormen Wirtschaftskraft nicht protzig auftreten, diese nicht zur Schau stellen. Kanzlerin Merkel bediene diese Verhaltensweisen in besonderem Maße. Auf internationaler Ebene wolle Deutschland sich als solider, starker, aber eben auch „harmloser“ Partner zeigen. Kontrollverlust auf mehreren …

Sieben Millionen, nur einer fehlt – das Forum legt los

Zum 24. Mal treffen sich auf dem Forum Lokaljournalismus Chefredakteurinnen und Chefredakteure oder Leiter von Lokalredaktion aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, um über die Zukunft der Branche zu sprechen und sich auszutauschen. Berthold L. Flöper, Leiter des Lokaljournalistenprogramms der bpb, eröffnete um 14 Uhr das Forum und richtete das Wort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Eine Auflage von sieben Millionen“ sei beim Forum versammelt, wenn man sich die Teilnehmerliste ansehe, betonte Flöper mit einem gewissen Stolz. Dann stellte er Anke Vehmeier vor, freie Journalistin, insbesondere für den Bonner General-Anzeiger, und Mitorganisatorin des Forums. Sie hat das Konzept der Konferenz maßgeblich mit entwickelt. Sie schilderte, wie die Themen des Forums aufgespürt worden seien. Das Besondere sei, dass die Zielgruppe das Programm der Tagung selbst mit gestaltet habe, in Gesprächen und im Austausch. „Wir sind eine Karawane und ziehen durch die Republik“, sagte sie. Franziska Holzschuh, stellvertretende Leiterin des Newsdesks der Nürnberger Nachrichten und Moderatorin der Tagung, sprach aus dem Blickwinkel des Gastgebers – der Nürnberger Nachrichten. Die NN haben vor kurzem einen neuen, modernen Newsroom eingerichtet. …